Völklingen (pm/aw). Eine Ode an alles Lebende: Weltkulturerbe Völklinger Hütte feiert das zweite Paradiesfest! Ein neuer Dschungelpfad ermöglicht einen kompletten Rundweg in der Garten-Wildnis auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei. Die Einladung auf den neuen Leoparden-Pfad, der endlich wieder einen Rundweg im Paradies ermöglicht, Begegnungen mit Musiker*innen, Schauspieler*innen und Tänzer*innen zwischen Birken, Gräsern, Koksbatterien und Schmetterlingsflieder, eine Hütte für die Zukunft, Kinder-Programm sowie eine echte Weltpremiere – das alles bietet das zweite Paradiesfest im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Es startet am Samstag, den 16. Juli um 21.30 Uhr mit der künstlerischen Tanz-Performance CLIMAX von Ali Salmi und seiner Compagnie OSMOSIS. Am Sonntag, den 17. Juli von 10 bis 19 Uhr sind Kinder und Erwachsene eingeladen, sich auf eine Expedition in die Garten-Wildnis der ehemaligen Kokerei zu begeben: Es warten außergewöhnliche Erlebnisse zwischen Natur, Industriekultur und Kunst.
„Gerade erst war der französische Gartenarchitekt und Verfechter des „jardin planetaire“ Gilles Clément bei uns zu Besuch und hat uns die besondere Qualität, ja Einzigartigkeit der Paradiesnatur zwischen Kokereirelikten und wildem Grün aus allen Erdteilen attestiert“ so Dr. Ralf Beil, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.
Die Kokerei war einer der schwersten Arbeitsplätze der Völklinger Hütte, wo Hitze, Staub und Feuer regierten. Mehr als 20 Jahre lagen weite Teile des Terrains unbetreten hinter einer Mauer, Tiere und Pflanzen konnten sich frei entfalten. Aus der Hölle wurde das PARADIES, seit 2009 lädt diese Garten-Wildnis zum Verweilen in der Natur ein. Es ist eine einzigartige Symbiose von Industrie, Natur und Kunst und ein Kontrapunkt zu den rostbraunen Stahlwänden der Hochöfen.
2021 wurde auf neu erschlossenem Gelände bereits der „KingKong-Weg“ angelegt, nun folgt der „Leoparden-Pfad“: Er führt von Ottmar Hörls KingKong, am Teerbecken und dem sonst gut verborgenen Urban Art-Leoparden des französischen Künstlers Mosko vorbei über Treppen und dschungelartige Pfade zu dem Areal entlang der Koksbatterien und umgeht dabei elegant neuralgische Stellen der ehemaligen Kokerei. Endlich ist so wieder ein kompletter Rundweg durch das Paradies möglich, der nun gebührend gefeiert wird!
Eröffnet wird das Paradiesfest am Samstag, den 16. Juli, um 21.30 Uhr mit der Weltpremiere eines außergewöhnlichen Tanztheaters, das eigens für das Paradies entwickelt wurde: „Eine Ode an alles Lebende“ nennt Ali Salmi und seine Compagnie OSMOSIS ihre Tanz-Performance CLIMAX im Spannungsfeld des Klimawandels: Videokunst und Tanz umkreisen unsere Ängste vor vorhergesagten Katastrophen, suchen aber auch nach Bildern einer neuen, zukünftigen Welt. Mit dem Paradies des Weltkulturerbes Völklinger Hütte haben die Tänzer*innen und bildenden Künstler*innen den kongenialen Ort für ihre Suche gefunden: Auf dem Areal der ehemaligen Kokerei, dem Ort der Industrialisierung, an dem der Mensch seine Umwelt durch Technik massiv verändert hat, kehrt nach und nach die ‚wilde‘ Natur zurück. Welcher Ort könnte besser geeignet sein um über das Zeitalter der technischen Veränderungen nachzudenken, aber auch um neue Visionen zu erspüren?
Nach der Premiere auf dem Paradiesfest der Völklinger Hütte geht CLIMAX auf große Tournee zu weiteren Industrie-Orten der Großregion wie dem Parc Explor Wendel in Frankreich und dem Fonds Belval in Luxemburg sowie international nach Indien, Südkorea, Dänemark und in die Türkei. Die Premiere von CLIMAX im Paradies des Weltkulturerbe Völklinger Hütte wird durch das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes gefördert.
Am 17. Juli, dem Familiensonntag des Paradiesfestes, sind wie im Vorjahr zahlreiche Kooperationspartner am Start und ermöglichen zusammen mit dem Weltkulturerbe überraschende und inspirierende Erlebnisse inmitten dieses ganz besonderen Ortes.
Die Freie Szene Saar sorgt dafür, dass die Besucher*innen bei Ihrer Expedition durch ‚wilde‘ Natur, Industriekultur und Urban Art immer wieder auf theatralische Überraschungen treffen: Französische Chansons im Wald, Jazz, Theater zwischen Koksbatterien und Tanzimprovisation mit einem Sessel – alles ist möglich. Das Theaterabenteuer für Kinder und Erwachsene „Jenny Hübner greift ein“ wird sogar in voller Länge von 45 Minuten aufgeführt. Um 11 Uhr rettet die Bücherdetektivin Jenny Hübner auf der Theater-Wiese des Paradieses Leser:innen aus Abenteuergeschichten, die sich beim Lesen verstrickt haben.
Aus der Zusammenarbeit mit den Spekulativen Nomad:innen der HBKsaar ist das Projekt HOPE FUTURE HUT des Künstlers Yannik Herter im Paradies entstanden. In der Holzhütte aus recycelten Materialien werden Ideen für eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft gesammelt — erste Möglichkeit, sich als Besucher*in zu beteiligen, ist am Paradiesfest. Weitere künstlerische Teams aus dem Umfeld der Handwerkergasse werden das Terrain mit ihren Performances und künstlerischen Interventionen bereichern.
Ein spezielles Programm für Kinder bietet die Kunstschule Kassiopeia: Schwerpunkt ist dabei die Technik des Papierschöpfens.
Die Kinder können gemeinsam mit ihren Eltern herausfinden, wie man aus alten Zeitungen und gebrauchtem Papier etwas Neues herstellt. Die Künstlerin Karin Karrenbauer-Müller, die mit dem Rohmaterial Papier arbeitet, lässt sich beim Paradiesfest über die Schulter schauen und gibt Tipps zur Entwicklung eigener Ideen. Passend zum Stadtjubiläum bastelt die Kunstschule mit den Kindern 1.200 Papierblumen für Völklingen.
Der Eintritt zum Paradiesfest am Sonntag, den 17. Juli ist frei. Gleiches gilt für die Premiere von CLIMAX. Lediglich die Ausstellung THE WORLD OF MUSIC VIDEO mit ihrem Multimedia-Guide ist am Sonntag, den 17. Juli kostenpflichtig.