Chemnitz (aw). Die Landesdirektion Sachsen hat sich jetzt gegen einen Abbruch des Eisenbahnviadukts am Rande der Chemnitzer Innenstadt ausgesprochen und empfiehlt eine Sanierung des Bauwerks. Dies ist einer Stellungnahme der Behörde an das Eisenbahn-Bundesamt zu entnehmen. Entscheidend beeinflusst hatte diese Entscheidung auch das Anhörungsverfahren, in dem viele Chemnitzer ebenfalls einen Abbruch als schlimmstes Szenario für das Viadukt aufführen. Ein Sprecher der Behörde sagte, das Viadukt müsse auch zukünftig als Zeugnis für die Stahlbaukunst in der Zeit um die Wende zum 20. Jahrhundert stehen und dem aktuellen Bahnverkehr angepasst werden. Deshalb empfehle man, das Industriedenkmal zu sanieren.
Die Bahn AG und das Eisenbahn-Bundesamt hatten beim Freistaat Pläne für den Abbruch sämtlicher Eisenbahnüberführungen entlang des sogenannten Chemnitzer Bahnbogens vorgestellt – dazu gehört auch das Viadukt an der Annaberger Straße - eingereicht (wir berichteten). Die alten Überführungen, die sich zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Mitte, Augustusburger Straße, Bernsdorfer Straße, Reichenhainer Straße, Annaberger Straße/Beckerstraße, Stollberger Straße sowie Reichsstraße befinden, sollen abgetragen und jeweils durch neue Brücken ersetzt werden. In der Reichstraße soll im Anschluss ein Damm entstehen.
Die Abbruchgegner in Chemnitz hatten bisher trotz erheblichen Anstrengungen niemanden bei der Bahn zum umdenken bewegen können. Alle Schreiben und Aktionen hatten bei dem Konzern keinen Eindruck hinterlassen.