Zwickau (aw). Ende September wurde der 32 Meter hohe, denkmalgeschützte Kugelwasserturm aus dem Jahr 1907 zerlegt und liegt seitdem auf dem Areal des früheren Reichsbahnausbesserungswerks Zwickau. Dieses wurde abgerissen, um Platz für eine Justizvollzugsanstalt zu schaffen (wir berichteten mehrfach). Übrig blieb der Wasserturm. Über den Verbleib entbrannten politische Diskussionen, sogar der Glauchauer Verein Traditionslok 583047 bekundete Interesse an dem Bauwerk. Doch passiert ist bis heute nicht viel. Wie der Pressesprecher des Finanzministeriums, Stephan Gößl auf Anfrage sagte, befindet man sich derzeit noch in Gesprächen.
Eigentlich wollte man den Turm nur versetzen, also abbauen und auf dem Gefängnisvorplatz wieder aufstellen. Dies hatte die Muldental-Eisenbahngesellschaft so geplant. Aus diesen Plänen wurde nichts, dies teilte die Bahngesellschaft damals mit. Das Projekt liegt auf Eis. Fakt ist: ein Verschrotten des Industriedenkmals ist nicht möglich. Denn laut Denkmalamt gibt es nur noch wenige Klönne-Bauwerke dieser Art in der Bundesrepublik. Die Verbleibenden sind unbedingt schützenswert. Umso unverständlicher ist also aktuell die Debatte um den Erhalt dieses historisch wertvollen Wasserturms.
Somit liegen die Einzelteile derzeit noch am bisherigen Standort, bis eine Lösung über den Verbleib - also ein Standort - gefunden ist. Die Einzelteile des Wasserturms sollen danach außerhalb des Baugeländes in einem umzäunten Gelände gelagert werden.