Lauta (aw). Der Wasserturm an der Straße der Freundschaft auf dem Areal der ehemaligen Lautawerke in Lauta (Landkreis) Bautzen ist in die Jahre gekommen. Das Wahrzeichen wurde 1918/19 durch die Vereinigten Aluminium-Werke (VAW) errichtet, die die im Oktober 1918 in Betrieb gegangene Aluminiumfabrik Lautawerk betrieben. Der Wasserturm diente zur Brauch- und Trinkwasserversorgung für das Kraftwerk und das Aluminiumwerk. Seit dem Rückbau des Areals in den 1990er-Jahren überließ man den Turm seinem Schicksal - und damit natürlich auch der Witterung.
Im Jahr 2000 trennte sich die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) als Eigentümer von dem Bauwerk und verkaufte es über eine Auktion. 2010 sollte das Bauwerk erneut unter dem Hammer kommen, diesmal aber erfolglos. Seither befindet sich der Wasserturm in Privatbesitz. Das war es dann aber auch schon. Lediglich ein Förderverein zum Erhalt wollte sich vor Jahren gründen, doch dafür hätte es konzeptioneller Vorarbeit des Eigentümers gebraucht. Nach Angaben von Lautas Bürgermeister Frank Lehmann (parteilos) gibt es derzeit keinen Beweggrund zum Handeln. Denn von diesem Bauwerk gingen momentan keine Gefahren für die öffentliche Ordnung aus.
Auf dem alten Werksgelände entstand in einer Bauzeit von 2002 bis 2004 eine Thermische Abfallbehandlungsanlage – die TA Lauta und später ein Solarpark. Das Gelände um den Turm ist auf Grund herabstürzender Teile abgesperrt, Zugänge verschlossen. Ein Betreten ist lebensgefährlich. Heruntergefallene Steine und Betonstücke sprechen eine deutliche Sprache. Um den Turm als Landmarke zukünftig zu erhalten, sollte schnellstens gehandelt werden. Dann könnte der Turm als Aussichtspunkt oder zu Wohnzwecken umfunktioniert werden. Dazu bedarf es allerdings aber zuerst einmal Gespräche mit dem Eigentümer.