Zwickau (pm/aw). Die „Industriebrachenumgestaltung" - kurz ibug - zieht im Jahr der Industriekultur für ihre 15. Ausgabe nach Zwickau. Schwerpunkt des Festivals ist es 2020, trotz Corona-Pandemie, jegliche Art von Kunst, die im informellen urbanen Raum entsteht, erlebbar zu machen. Mit dem seit Mitte der 1990er Jahren brach liegenden, ehemaligen königlichen Krankenstift an der Stiftstraße hat die ibug ein geeignetes Objekt im Herzen von Zwickau gefunden, das im August zur Leinwand für ausgewählte Künstler*innen aus ganz Deutschland wird.
In Anbetracht der aktuellen Situation, mit Einschränkungen für Veranstaltungen, Abstandsregeln und Reisebeschränkungen, wird der Austragungsort der ibug 2020 um den urbanen Raum der Stadt erweitert und kann etappenweise von 20 der geladenen Künstler*innen bespielt und gestaltet werden. Außerdem werden etwa 10 internationale Künstler*innen in Form von digitalen Beiträgen eingebunden. Die Kreativphase wird in diesem Jahr auf vier Wochen im August ausgeweitet. Dabei sind jeweils fünf Kreative bzw. Kollektive gleichzeitig auf dem Gelände. Angekündigt haben sich u.a. Gunther Schumann, Quintessenz, Die Freizeitgruppe Gestaltung, Eusephia Lehe, Gino Dambrowski, Uder&Schindel, Yves Paradis, Elias Lori, Guido Zimmermann, Flamat, Laquaffe, Peter Fahr, BRZN und Loomit. Außerdem präsentieren sich internationale Künstler*innen aus Österreich, Slowenien und Italien online im Rahmen des Partnerprojekts RESCUE.
Der „königliche Krankenstift“ dokumentiert als historisches Beispiel einer großen medizinischen Einrichtung von überregionaler Bedeutung das besondere Verhältnis von industrieller Entwicklung und staatlicher Fürsorge und Verantwortung in Sachsen. Im Zeichen der aktuellen wie auch zahlreicher vergangener Krisen wird der verfallene Ort zu neuem Leben erweckt und in ein Gesamtkunstwerk als Spiegel der Zeit verwandelt.
Zwei Wochenenden lang – vom 28. bis zum 30. August sowie vom 04. September bis zum 06. September – können Neugierige und Kunstliebhaber die urbane Ausstellung besuchen und einen Mix aus Malerei und Illustration, Filmen und Multimedia, Design und Performance erleben. Dazu gibt es auch in diesem Jahr eine Galerie mit Arbeiten der ibug-Künstler*innen und Führungen für Interessierte, welche in Kürze über die ibug-Homepage buchbar sind.
Seit der ersten Industriebrachenumgestaltung im Jahr 2006 hat sich die ibug zu einem weltweit bekannten Festival für urbane Kunst entwickelt. Traditionell am letzten Augustwochenende wird dafür eine Brache in Sachsen als temporäre Ausstellung geöffnet. Im Fokus der Künstler*innen steht das Experiment mit Genres, Materialien und Techniken ebenso wie die Vergangenheit der Brache und ihre Architektur. Das Team der ibug wurde vielfach für sein Engagement ausgezeichnet, u.a. 2010 mit dem „PlusPunkt Kultur“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung und 2019 beim „So geht Sächsisch“ Ideenwettbewerb für Tourismus in Sachsen.
2020 wird die ibug von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, vom Kulturraum Vogtland-Zwickau und von der Stadt Zwickau gefördert.
Weitere Informationen gibt es online unter www.ibug-art.de und www.rescue-eu.com.