Hainichen (aw). Eigentlich sollte die Industrieruine der einstigen Saatgut an der August-Bebel-Straße in Hainichen (Mittelsachsen) in diesem Jahr abgerissen werden (wir berichteten). Und eigentlich wollte man dafür zuvor die Brache über einen Nachlassverwalter für einen symbolischen Kaufpreis von einem Euro erwerben. Man schätzte die reinen Abbruchkosten auf rund 1,5 Millionen Euro. Doch jetzt gibt es Probleme. Wie Bürgermeister Dieter Greysinger (SPD) jetzt mitteilte, wurden auf dem Areal unvorhergesehene Altlasten gefunden. In diesem Fall handelt es sich um Quecksilber. Die Kosten des Abbruchs erhöhen sich dadurch auf rund 1,75 Millionen Euro. Damit steigt auch der Eigenanteil, der durch die Stadt getragen werden muss, auf 175.000 Euro.
Der Fördermittelantrag ist fertig. Dieser sollte nach Angaben des Bürgermeisters bereits bei der Sächsischen Aufbaubank abgegeben sein. Das Innenministerium will zügig entscheiden. Dies wäre für die Stadt wünschenswert. Denn es gibt noch ein anderes Problem: Aufgrund eines nicht vollzogenen Grundstücksgeschäfts innerhalb dieses Prozesses müssen noch rechtliche Dinge geklärt werden. Man möchte so schnell wie möglich den Kauf notariell beurkunden lassen, allerdings mit einer Ausstiegsklausel. Diese würde der Stadt den Rücktritt vom Kaufvertrag ermöglichen, wenn sich einer der Eigentümer - der momentan nicht erreichbar ist - nicht mit der Stadt kooperiere.
Und: Einen Abbruch ohne Fördermittel kann die Stadt nicht stemmen. Deswegen könnten alle Planungen noch ins Wasser fallen, wenn selbige nicht bewilligt werden. Der Stadtrat hatte einem Erwerb und einem Abbruch zugestimmt. Aus diesem Grund möchte man jetzt an den Planungen festhalten. Alle weiteren Schritte würden sich dann zeigen, heißt es seitens der Stadt.