Dohna (dsd/aw). Für die Restaurierung der historischen Fenster im ersten Obergeschoss des Haupthauses von Gut Gamig in Dohna stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden und der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 10.000 Euro zur Verfügung. Erstmals 1411 urkundlich erwähnt, war die heutige Gutsanlage zunächst ein befestigter Rittersitz, umschlossen von einer mit Wachtürmen und Schießscharten versehenen Ringmauer. Das heutige Erscheinungsbild verdankt das Schloss Umformungen im 16., 18. und 19. Jahrhundert. 1946 wurde das Gut im Zuge der Bodenreform unparzelliert in ein Volksgut überführt. Die seinerzeit enteignete Familie verzichtete 1991 entschädigungslos auf ihr Eigentum zugunsten der Vereins Alternativer Landbau und Behinderte Gut Gamig e.V.
Das Neue Schloss besteht aus einem mächtigen Wohnturm, der an der südwestlichen Ecke an das ursprüngliche dreigeschossige Schloss anschließt. Dieses schmückt ein Walmdach sowie ein Arkadengang und ein Treppenturm. Der auch Semperturm genannte Treppenturm erhebt sich über einem achteckigen Grundriss und stammt noch aus dem 16. Jahrhundert. Auch weitere Teile des Hauptbaus gehören in diese Bauphase, so die vergitterten Fenstergewände im Erdgeschoss der Ostseite und die im Arkadengang der Südseite.
Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude in spätklassizistischen Formen zum Wohngebäude umgebaut. Dabei fügte man auf der Nordseite zum Park hin einen Anbau hinzu. Der mit einem Walmdach gedeckte Wohnturm auf rechteckigem Grundriss besitzt noch großenteils die originale Putzgestaltung von 1834 mit gefugten Ecklisenen und Glattputzflächen. Bis heute prägt das Neue Schloss mit seinem Turm die Gestaltung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bzw. die Renovierung in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.
Im 20. Jahrhundert wurden die Fassaden überarbeitet. Das Neue Schloss erhielt Spritzbewurf und neue Fenster. Es erfolgten Reparaturen mit dem Austausch von Fenstern bis in die 1980er Jahre. Heute ist die Oberfläche der Fassade verwittert. Notwendige Reparaturen hat man zunächst vorrangig am Turm zur statischen Ertüchtigung ausgeführt.