Schrittweise Instandsetzung der Klosterruine Heilig Kreuz

Klosterruine Heilig Kreuz in Meißen. Foto: Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Meißen (dsd/aw). In der Elbaue in Meißen, wenige hundert Meter unterhalb der Albrechtsburg gelegen, befindet sich die Klosterruine Heilig Kreuz. Der Ruinenkomplex bildet einen eindrucksvollen Auftakt zur mittelalterlichen Architektur der Domstadt Meißen. Trotz der Reduktion der Anlage auf wenige bauliche Reste wird die hohe Qualität der Architektur, die den Zisterzienserstil im Übergang der Romanik zur frühen Gotik vertritt, in allen Details deutlich. Für die schrittweise und denkmalgerechte Instandsetzung der Klosterruine konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bisher 70.000 Euro zur Verfügung stellen. Für Maßnahmen an historischen Böden und Treppen sowie Maurerarbeiten gibt die Stiftung jetzt noch einmal 8.500 Euro.

Als Benediktiner-Nonnenkloster von Markgraf Dietrich in der Nähe der Jakobskapelle gegründet, unterstellte sich der Konvent nach der Verlegung des Klosters an den heutigen Ort 1217 der Zisterzienserregel; die Aufsicht wurde dem Abt von Altzella übertragen. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts wieder Benediktinerinnen-Kloster, wurde es 1568 säkularisiert. Danach folgten Verfall, Zerstörungen im Siebenjährigen Krieg und Abbruch, bevor seit 1883 eine Sicherung der Ruine erfolgte. Caspar David Friedrich ließ sich durch die Ruinenarchitektur für seine Malerei inspirieren, und auch seinen Zeitgenossen war ihr historischer Wert wieder bewusst.

Von den einst um einen Kreuzhof gruppierten Klosterflügeln sind die Ostteile der im Süden gelegenen Kirche, wesentliche Partien des Erdgeschosses des Ostflügels, die Sakristei und Keller unter dem Nordflügel erhalten. Der Einsturz der letzten vorhandenen Gewölbe konnte verhindert und Fragmente der Wandmalereifassungen aus dem 13. und 16. Jahrhundert erhalten werden. Um die historische Anlage wieder erfahrbar zu machen, legte der Verein einen lebendigen Kreuzgang, eine den Klausurgarten begrenzende Pergola mit Rosen, Geißblatt und Waldreben an. Auch der Apothekergarten mit mehr als 200 Arznei- und Gewürzpflanzen ist wieder entstanden.

Der Verein kümmert sich seit 1994 um die Anlage, 2011 wurde ihm das Objekt im Erbbaurecht übertragen. Dem Hahnemannzentrum ist es ein wichtiges Anliegen, die mittelalterlichen Mauern als Stätte der Lehre und Forschung wieder zu beleben.