Werdau (aw). Das Ende der ehemaligen Tuchfabrik Bäßler & Ullrich an der Richardstraße ist gekommen. Nachdem der Werdauer Stadtrat im Juni 2019 einstimmig den Baubeschluss zum Abbruch und zur Revitalisierung der Industriebrache beschlossen hatte, wird es jetzt ernst. Nach Angaben der Stadt haben die Rodungsarbeiten bereits am letzten Montag begonnen. Bis Monatsende sollen die wild gewachsenen Bäume und Sträucher entfernt werden, damit sich keine Vögel einnisten können.
1,54 Millionen Euro werden hier investiert, um am Platz der Solidarität und an der Pleiße zwei neue Nutzungen zu generieren (wir berichteten). Die rund 3.400 Quadratmeter große Fläche Richardstraße/Straße zum Stadtpark soll als Bauland ausgewiesen werden. Das zweite Teilstück mit einer Grundfläche von 12.600 Quadratmetern, zwischen der Richardstraße und der Pleiße liegend, wird renaturiert und als Grünzone angelegt. Dafür wird die bestehende, ruinöse Gebäudesubstanz abgebrochen und der verwilderte Gehölzbestand abgeholzt. Das Areal soll unter Beachtung des Hochwasserschutzes neu modelliert werden. Die dadurch entstehende Freizeit- und Erholungszone kann notfalls auch als Hochwasserschutzzone der Pleiße funktionieren.
2015 hatte die Stadt die ehemalige Tuchfabrik für 70.000 Euro gekauft (wir berichteten). Zuvor hatten die Abgeordneten abgestimmt, mit 22 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen. Es folgten zähe Preisverhandlungen mit dem Eigentümer aus Limbach-Oberfrohna, der ursprünglich eine sechsstelligen Betrag erzielen wollte. Finanziert wurde der Kauf mithilfe von Städtebaufördermitteln.