Halle/Saale (aw). Seit langer Zeit liegen Abbruchpläne für das ehemalige Raumflug-Planetarium "Sigmund Jähn" auf der Peißnitzinsel auf dem Tisch. Das Planetarium wurde bedingt durch seine Lage mehrere Male vom Hochwasser der Saale beschädigt. 2013 wurde dabei auch der Projektor - der Spacemaster DP2 der Carl-Zeiss-Werke in Jena war als erster seiner Art manuell und vollautomatisch steuerbar - zerstört. Die Stadt entschied sich als Eigentümerin, den Standort aufzugeben und ein neues Planetarium an anderer Stelle zu errichten. Das Schicksal wurde im Juli letzten Jahres besiegelt (wir berichteten). Seit 2015 ist das Bauwerk der Ostmoderne Kulturdenkmal.
Um zumindest eine Tiel der Immobilie zu erhalten, hatten die Grünen den Vorschlag gemacht, einzelne Teile der HP-Schalenkonstruktion zu erhalten und an Interessierte zu verschenken. Nach einer Prüfung durch die Stadt wäre dieser Schritt zu aufwendig und zu teuer. Genaue Details sollen am 26. April in der Stadtratsitzung verkündet werden. Der Abbruch des Planetariums soll im dritten Quartal dieses Jahres beginnen. Dies teilte Kultur-Beigeordnete Judith Marquardt mit.
Vorausetzung für den Abbruch war, das ein Ersatzneubau im ruinösen Gasometer auf dem Holzplatz errichtet wird. Das Landesverwaltungsamt bewilligte das benötigte Geld für den Neubau und gab diesbezüglich 14,2 Millionen Euro aus dem Fluthilfefonds frei. Die Arbeiten im Gasometer sollen Mitte dieses Jahres beginnen. Zwei Jahre kalkuliert man für diese Arbeiten ein, rechnet mit der Eröffnung 2019. Die Abbruchkosten des Plantariums werden mit etwa 140.000 Euro beziffert, das Geld dafür stammt ebenfalls aus dem Fluthilfefonds.