Erxleben (dsd/aw). Schon vor zwei Jahren hatte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 13.000 Euro für die Notsicherung der Dächer über dem Südflügel von Schloss Erxleben im Landkreis Börde zur Verfügung gestellt. Jetzt überbrachte die Stiftung einen weiteren Fördervertrag über 20.000 Euro für die Ertüchtigung der Deckenkonstruktion und des Dachwerks an Bürgermeister Gerhard Jacobs.
Die Anlage einer weitläufigen Wasserburg in Erxleben lässt sich für den Anfang des 12. Jahrhunderts belegen. Der Hauptwohnsitz des Adelsgeschlechts von Alvensleben, einer der ältesten und bedeutendsten Familien des magdeburg-altmärkischen Raumes, wurde bei einer Erbteilung in das sogenannte Schloss I und Schloss II geteilt. Zum Gesamtkomplex gehört auch die Schlosskirche, die zwischen 1564 und 1580 entstand.
Das dreigeschossige Schloss II besteht aus zwei Flügeln. Der langgestreckte östliche Hauptflügel wurde 1526 auf Fundamenten der sogenannten "Neuen Kemenate" aus dem 14. Jahrhundert erbaut, im 16. Jahrhundert erweitert und nach dem Dreißigjährigen Krieg erneuert. 1563 wurde der ursprünglich Hinterschloss genannte Südflügel vollendet. Er ist hofseitig durch einen quadratischen Treppenturm zugänglich. Weitere Gebäude vervollständigen die Anlage, die um 1900 durch ein Bibliotheksgebäude ergänzt wurde. Die umfangreiche Gesamtanlage des als Niederungsburg gegründeten Schlosses liegt heute mitten im Ort. Von der mittelalterlichen Burganlage ist noch ein ehemaliger Wartturm, der Hausmannsturm, unter einer barocken Haube erhalten.
Der Erxlebener Schlosskomplex ist in seiner Anlage im sachsen-anhaltinischen Raum einzigartig. Den Gesamtcharakter prägt ganz wesentlich Schloss II. Trotz durchgeführter Arbeiten in den vergangenen 20 Jahren ist Schloss II immer noch dringend sanierungsbedürftig.