Dessau (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) wird nach eigenen Angaben in diesem Jahr alleine in Sachsen-Anhalt voraussichtlich 27 Denkmale fördern. Dau zählt auch die Flussbadeanstalt am Rehsumpf in Dessau-Roßlau, eines der ältesten erhaltenen Beispiele der Badekultur aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und als bedeutende Anlage aus der Phase der Lebensreform eine wichtige Inspirationsquelle für Bauhaus und klassische Moderne. Das Bad steht aber auch für eine Epoche, in der neben der Kleingartenkultur das Freiluftbaden zur propagierten Volkskultur einer gesunden und hygienischen Lebensführung gehörte.
Die Badeanstalt wurde von 1907 bis etwa 1910 vom Dessauer Schwimmklub errichtet. Die heute erhaltenen, in zwei Reihen mit der Rückfront zueinander stehenden 197 Badezellen sind über einläufige Treppenanlagen und einen den Zellen vorgelagerten Gang erreichbar. Blick- und Mittelpunkt war der einzige Ziegelputzbau, der mit Putzdekor versehen ist. Zahlreiche kleine Schmuckdetails zeichnen die Gebäude aus, dazu gehören die Fenster- und Türrahmungen, die Öffnungen der Oberlichtfenster sowie die geschnitzten Dachstreben.
Zwischen 1928 und 1930 erfolgte aus Gründen des Hochwasserschutzes eine Aufständerung der Gebäude mittels einer Beton-Eisenkonstruktion.