Kaum Chancen für Nutzung der Napobi als Polizeischule

Ehemalige Napobi in Ballenstedt. Foto: rottenplaces Archivfoto

Ballenstedt (aw). Die Pläne für das Areal der ehemaligen Nationalpolitischen Bildungsanstalt Ballenstedt (Napobi) auf dem Großen Ziegenberg verpuffen im Dauertakt. Nachdem das Vorhaben, das Areal für die Landesgartenschau 2022 zun nutzen, scheiterte, stehen die neuen Vorhaben, die Napobi längerfristig als Außenstelle der Polizei-Fachhochschule in Aschersleben zu nutzen, ebenfalls auf der Kippe. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hatte nach einer Ortsbegehung die Erwartungen gedämpft und mitgeteilt, dass die Nutzung des Areals sowie deren Anmietung durch das Innenministerium aktuell nicht Bestandteil der strategischen Planungen sei.

Weil die nahe Aschersleben beheimatete Polizeischule aus allen Nähten platzt, hatte man dem Innenministerium die ehemalige Eliteschule angeboten. Trotz einer neuen Ausbildungsinitiative bei der Landespolizei und den dadurch resultierenden räumlichen Grenzen scheint man Ballenstedt nicht auf dem Schirm zu haben. Dabei werden die weitläufigen Räumlichkeiten der einstigen Lehranstalt immer wieder von der Polizei Sachsen-Anhalts für Übungen genutzt. Auf dem Innenministerium lässt man nun verlauten, man habe bereits Ausweichmöglichkeiten in Aschersleben angemietet. Gegen Ballenstedt hätten auch die erheblichen Investitionen gesprochen, die man einkalkulieren müsste, um die Schulungsräume wieder als solche nutzbar zu machen.

Seit der Verwaisung des rund 34 Hektar großen Napobi-Areals ist die Stadtentwicklungsgesellschaft BAL, eine städtische Tochter, hier verantwortlich. Ursprünglich hatte man die Immobilie samt Grundstück in den 1990er Jahren erworben, um die Nutzungshoheit auch in Bezug auf rechte Gruppierungen zu behalten. Aktuell ist man bei der BAL offen für jede Variante einer zukünftigen Nutzung offen. Und es wäre langsam wirklich notwendig, das Areal wachzuküssen, denn der Verfall und auch der Vandalismus schreiten konsequent voran.