Richtfest an der Hyparschale - 1. Bauabschnitt abgeschlossen

Dach aus Carbon-Beton der Magdeburger Hyparschale. Foto: Stadt Magdeburg

Magdeburg (pm/aw). Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat am vergangenen Dienstag (12.10.) gemeinsam mit der neuen Infrastrukturministerin Dr. Lydia Hüskens am Richtfestfest der Hyparschale teilgenommen. Per Stadtratsbeschluss vom 20. September 2018 wird das außergewöhnliche, denkmalgeschützte Gebäude als Veranstaltungsort saniert. Die Kosten werden auf 18,1 Millionen Euro geschätzt, wobei ca. 8,1 Millionen Euro aus Fördermitteln des Landes und Bundes finanziert werden. Trümper hatte in der Stadtratssitzung am 8. Juni 2017 verkündet, dass die Landeshauptstadt selbst die Hyparschale sanieren wird. Damit endete die Suche nach einem Investor für das bedeutende Gebäude im Stadtpark Rotehorn.

Die Hyparschale steht seit mehr als 20 Jahren leer. Nach mehreren Gutachten und Zustandskontrollen konnten die Bauarbeiten zur Sanierung und Modernisierung am 4. Dezember 2019 beginnen. Der erste Bauabschnitt – Sanierung des Dachtragwerkes und der Stahlstützen u.a. mit Carbonbeton – ist nun größtenteils abgeschlossen.

Infrastruktur-Ministerin Dr. Lydia Hüskens und Oberbürgermeister Dr. Trümper. Foto: Stadt Magdeburg

„Die Magdeburger Version ist die größte noch erhaltene Hyparschale, die das Bauunternehmen des Schalenbaumeisters Ulrich Müther errichtet hat. Deswegen freut es mich umso mehr, dass wir als Landeshauptstadt die Hyparschale selbst als neuen Veranstaltungsort sanieren und modernisieren“, sagte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. „Die örtliche Nähe zur Stadthalle bietet einen Synergieeffekt, wodurch die Attraktivität des gesamten Areals auf der Rotehorninsel weiter gesteigert wird.“

„Die Magdeburger Hyparschale ist eine architektonische Meisterleistung und zugleich Identifikationspunkt für viele Bürger*innen der Landeshauptstadt“, erklärte Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, beim Richtfest. „Dieses stadtbildprägende Gebäude mit seiner einmaligen Dachkonstruktion auch für künftige Generationen zu erhalten und mit neuem Leben zu erfüllen, sind gute Gründe, die Sanierung im Rahmen der Städtebauförderung finanziell zu unterstützen“, so die Ministerin.

In den folgenden zwei Bauabschnitten sollen sowohl die Sanierung und Ausbau des bestehenden Gebäudes folgen als auch die Erneuerung der Freiflächen um die Hyparschale. Der Veranstaltungsort Hyparschale wird mit einer modernen Technikzentrale, einer energetischen Gebäudehülle und einem angemessenen Hochwasserschutz ausgestattet sein. Die Veranstaltungs- und Tagungsräume werden flexibel gestaltet und die denkmalgerechte Rekonstruktion der einprägsamen Gebäudekubatur wird beibehalten.

Hintergrund zur Hyparschale

Die Hyparschale wurde 1969 als Messe- und Ausstellungszentrum für Magdeburg nach den Plänen des Bauingenieurs Ulrich Müther errichtet. Die baukonstruktive Besonderheit besteht dabei in der Dachkonstruktion: Vier zusammengesetzte hyperbolische Paraboloiden mit einer Grundrissfläche von 48 x 48 Meter überspannt das Gebäude. Auch nach fast 50 Jahren ist dieses Solitärbauwerk ein beeindruckendes und erhaltenswertes Beispiel für die Kunst des leichten Bauens. Seit 1990 steht die Hyparschale unter Denkmalschutz. Sie gilt als architektonische Meisterleistung und ist ein kulturelles Wahrzeichen im Stadtbild der Landeshauptstadt.