Schiffshebewerk Rothensee auf der UNESCO-Vorschlagsliste

Das Schiffshebewerk Rothensee ist als Kandidat für die neue deutsche UNESCO-Vorschlagsliste gemeldet worden. Nun prüft eine Expertenkommission die Erfolgsaussichten zum Erlangen des Titels. Foto: Stadt Magdeburg

Magdeburg (pm/aw). Das Schiffshebewerk Rothensee ist als Kandidat für die neue deutsche UNESCO-Vorschlagsliste gemeldet worden. Damit ist der erste Schritt zum Erlangen des Status eines UNESCO-Welterbes vollzogen. Eine Expertenkommission prüft nun, wie die Erfolgsaussichten des Vorschlags der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur sind. Nach dem Willen der Landesregierung soll das Schiffshebewerk in Magdeburg-Rothensee UNESCO-Weltkulturerbe werden. Jedes Denkmal, das den Status eines UNESCO-Welterbes erringen will, muss jedoch zunächst einen Platz auf der deutschen Vorschlagsliste für die UNESCO erringen. Diese wird derzeit durch die Kultusministerkonferenz neu zusammengestellt. Hierzu kann jedes Bundesland bis zu zwei Kulturdenkmale für die deutsche Vorschlagsliste benennen. Die Vorschläge werden von einer Expertenkommission auf ihre Erfolgsaussichten hin geprüft.

Die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur meldet das Schiffshebewerk Rothensee als Kandidat für die neue deutsche UNESCO-Vorschlagsliste. Das Schiffshebewerk Rothensee ist das einzige noch in Nutzung befindliche Auftriebs- bzw. Schwimmerhebewerk weltweit und hat eine Nutzungskontinuität von mehr als 80 Jahren. Der zweite Vorschlagskandidat ist das Pretziener Wehr.

Im Rahmen eines Pressetermins informierten Staats- und Kulturminister Rainer Robra, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper, und der Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA), Tjark Hildebrandt, über das Denkmal und stellten das weitere Bewerbungsverfahren vor. „Sachsen-Anhalt verfügt über ein kulturelles Erbe, das Staunen macht. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir fortschreiben. Wir haben uns mit dieser Auswahl im Land erhebliche Mühe gemacht und schicken nun zwei Denkmale ins Rennen, die für Pioniertaten der Ingenieurbaukunst stehen. Beide Kulturdenkmale des Wasserbaus genießen breiten Rückhalt in der Bevölkerung.“ Mit Blick auf das Schiffshebewerk Rothensee stellte Robra fest: „Das Hebewerk Rothensee ist für die Magdeburger mit ihrer großen Tradition als Industriestadt ein Ausdruck von Stolz und Können dieser Region. Es steht weithin sichtbar für eine besondere ingenieurtechnische Meisterleistung“, sagte Staats- und Kulturminister Rainer Robra.

„Das Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee ist nicht nur ein herausragendes Zeugnis der Ingenieurbaukunst, sondern auch beispielhaft dafür, wie viel Bürgerinnen und Bürger bewegen können. Schließlich ist es ihrem Engagement zu verdanken, dass dieses historische Wahrzeichen der Landeshauptstadt nach jahrelangem Stillstand 2013 wieder in Betrieb genommen werden konnte. Dass das Rothenseer Schiffshebewerk im 83. Jahr seines Bestehens die Chance erhält, sich um den Titel UNESCO-Weltkulturerbe zu bewerben, erfüllt mich und alle Magdeburgerinnen und Magdeburger mit viel Freude und großem Stolz“, so Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper.

Der Amtsleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe, Tjark Hildebrandt, freut sich über die Initiative der Staatskanzlei des Landes Sachsen- Anhalt und ergänzte: „Das Schiffshebewerk Rothensee begeistert als Meisterleistung der Ingenieurbaukunst viele Menschen in der ganzen Welt. Der Vorschlag des Landes Sachsen- Anhalt, dieses einzigartige technische Denkmal in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufzunehmen, wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe begrüßt und unterstützt.“