Schiffshebewerk Rothensee muss saniert werden

Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee. Foto: Torsten Maue/CC BY-SA 2.0

Magdeburg (aw). Das Schiffshebewerk in Rothensee aus den 1930er Jahren, nördlich von Magdeburg, überbrückt den Höhenunterschied zwischen dem Mittellandkanal und dem Rothenseer Verbindungskanal, der die Verbindung mit der Elbe und dem Magdeburger Hafen herstellt. Das 97 Meter hohe technischen Denkmal (von Sohle bis oberen Querträgern; Anm. d. Red.) kann täglich 70 Schiffe mit einer Gesamtlast von 45.000 Tonnen transportieren. Schiffe bis zu einem Gewicht von 1.000 Tonnen können hier angehoben werden. Mit dem Alter jedoch kommen die Beschwerden. In diesem Fall hat sich die landläufig als Betonkrebs bekannte Alkali-Kieselsäure-Reaktion ausgebreitet.

Nach Angaben des Betriebsleiters bröselt der betroffene Beton und platz ab. Schon vor Jahren hatte man entsprechende Stellen professionell entfernen und ausbessern lassen. Aktuell weisen die Betonmauern lange Risse auf. Auch der Krebs frisst und frisst. Damit sich die Situation nicht gravierend verschlechtert, soll in den Jahren 2023 bis 2028 eine umfassende Sanierung erfolgen. Maßnahmen, die sehr teuer sind. Die Stadtverwaltung geht von 500.000 Euro Kosten für die Planungen und 12,5 Millionen Euro für die Sanierung aus. Die Arbeiten an der Substanz müssen sehr sorgfältig erfolgen und dauern entsprechend. Eine Fachfirma soll hierfür verpflichtet werden.

Alles in allem ist das Schiffshebewerk jedoch in einem guten Zustand. Ein Grund dafür ist der kathodische Korrosionsschutz, der in den vergangenen Jahren neu eingebaut wurde. Neben dem eigentlichen technischen Denkmal benötigt auch das Stemmtor an der unteren Einfahrt ins Schiffshebewerk eine Sanierung. Dessen Wandstärke hat durch Korrosion in den vergangenen Jahren abgenommen. Hier werden zusätzlich rund 350.000 Euro benötigt.

225.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt und 55.000 Kubikmeter Beton benötigt, ehe das Schiffshebewerk 1938 eingeweiht werden konnte. Neben dem Magdeburger Friedrich Krupp AG Grusonwerk, die Gutehoffnungshütte Oberhausen (Werk Sterkrade), war auch das MAN-Werk Gustavsburg und die Siemens-Schuckertwerke am Bau beteiligt. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Schiffshebewerk entstand die Werkssiedlung Siedlung Schiffshebewerk. Rund 730.000 Trogfahrten wurden in den ersten 50 Jahren des Bestehens durchgeführt, ohne dass es zu größeren Störungen gekommen wäre. In den Jahren 1980/1981 erfolgte über 18 Monate eine Generalreparatur.