Kelbra-Tilleda (dsd/aw). Für die Dachdeckungsarbeiten im Rahmen der Sanierung der Dächer des Chors und des südlichen Anbaus an der St. Salvatorkirche in Kelbra-Tilleda stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 10.000 Euro zur Verfügung. Der insbesondere dank des Dorfkirchenfonds in der DSD zustande gekommene Fördervertrag erreicht Pfarrer Dr. Folker Blischke in diesen Tagen. Die Denkmalschutzstiftung beteiligte sich bereits vor zwei Jahren an der Sanierung des Kirchenschiffsdachs mit 22.070 Euro. St. Salvator ist eines von über 460 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.
Am Nordrand des Kyffhäusers in der Ortsmitte vom Tilleda befindet sich die Dorfkirche St. Salvator. Der fast quadratische Turm der bruchsteinernen Chorturmkirche stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Er schließt mit einem Zeltdach und einer Laterne ab. Im darauffolgenden Jahrhundert erhielt der romanische Bau den rechteckigen gotischen Chor mit Kreuzrippengewölbe. Nach einem Brand 1718 barockisierte man den Bau. So stammen der Altar, die Emporenbemalung und die Orgel von Johann Georg Papenius aus dieser Zeit. 1862 veränderte man den Innenraum erneut.
Das zur barocken Veränderung erhöhte Kirchenschiff unter einer Holztonne birgt einen Kanzelchor aus dem Jahr 1612, einen Taufstein von 1519 und eine doppelte Hufeisenempore. Auch im Turmchor wurde eine mehrgeschossige Empore eingebaut. Etliche Spolien im Mauerwerk stammen von der ehemaligen Kaiserpfalz Tilleda.
Nachdem von 2010 bis 2012 bereits der Chorturm saniert werden konnte, sanierte die Kirchengemeinde 2015 das Kirchenschiffdach. Die Schieferdeckung war marode, einzelne Platten hatten sich gelöst und waren heruntergefallen. Mit der Instandsetzung des Dachs über dem Chor und dem südlichen Anbau sollen die Sanierungsarbeiten nun endgültig abgeschlossen werden.