Magdeburg (aw). Wie die Stadt Magdeburg mitteilt, kann die frühere Kaderschmiede der SED, genauer die SED-Bezirksparteischule "Hermann Matern", abgerissen werden. Fördermittel aus dem Programm "Stadtumbau Ost" stünden für dieses Vorhaben endlich bereit. Seit vielen Jahren steht der Komplex an der Klosterwuhne leer und verfällt, nachdem die Immobilie seitens der Stadt an einen Privateigentümer verkauft wurde. Der lange Stillstand auf dem Areal veranlasste die Stadt dann, tätig zu werden. Jetzt könnte das Grundstück von allen ober- und unterirdischen Anlagen beräumt werden.
Sind alle Fördermittel vom Landesverwaltungsamt bewilligt, wird dem Eigentümer der Bewilligungsbescheid ausgestellt. Diesen kann der Eigentümer unterzeichnen und verzichtet damit auf weitere Rechtsmittel. Die Fördermittel könnten in diesem und im kommenden Jahr abgerufen werden. Der gesamte Rückbau ist mit 824.000 Euro kalkuliert, die Hälfte soll der Eigentümer zahlen, auf die Stadt käme ein Eigenkostenanteil von 140.000 Euro zu. Was auf dem frei werdenden Areal zukünftig geschehen soll, ist unklar.
In den 1930er Jahren erbaute man die Immobilie als städtische Schule und wandelte diese 1955 zur Bezirksparteischule "Hermann Matern" um. Fortan wurde hier der Nachwuchs der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) herangezüchtet. Später waren hier Teile des Theaters und der Stadthallengesellschaft untergebracht. Im Mai 1990 traf sich in diesem Gebäude die erste frei gewählte Stadtverordnetenversammlung. Seit der Aufgabe der Immobilie überließ man selbige ihrem Schicksal.