Pouch (aw). Seit 2002 stand das alte Schloss in Pouch, im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Muldestausee (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) leer und zeigte bereits deutliche Schäden. Jetzt wurde das Ensemble an eine Leipziger Investorengesellschaft verkauft, mit dem Ziel, im Schloss acht bis neun hochwertige Eigentumswohnungen einzurichten. Voraussetzung für den Verkauf war die Auflösung bestehender Verträge rund um die Wegerechte zwischen altem Eigentümer und der Gemeinde. Große Teile des Parks gehen an die Gemeinde über, sodass eine zukünftige, öffentliche Nutzung möglich wird.
Der neue Eigentümer bewertet die Immobilie gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" als bestes und spannendstes Objekt im Altkreis. Die Sanierungen werden als aufwendig, aber besonders lohnenswert beschrieben. Nach erfolgreicher Umsetzung der Pläne könnte hier ein geschichtsträchtiger Erholungsort - samt speziellem Zugang zum Roten Turm entstehen. Zusätzlich möchte die Gesellschaft auf dem Gelände einen Neubau mit weiteren Mietwohnungen entstehen lassen. Dafür möchte man mit der Hochschule Anhalt zusammenarbeiten und einen Wettbewerb ausrufen. Noch in diesem Jahr sollen die Planungen finalisiert werden, 2020 sollen die Arbeiten beginnen. Die Investitionssumme wird mit vier bis fünf Millionen Euro beziffert.
Schloss Pouch
Das Schloss wurde als zweiflügliger, zweigeschossiger Bau mit hohem Kellergeschoss im 18. Jahrhundert im Stil der Romanik und des Historismus neu errichtet. An der Ostseite befindet sich ein fünfgeschossiger Turm mit spitzbogigen Fenstern und geschweifter Haube. Westlich davon steht der "Rote Turm", ein mittelalterlicher Backsteinrundturm mit Kegelspitze. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutze man das Gebäude als Alten- und Pflegeheim. Seit 2002 stand die Immobilie leer. 2007 kaufte selbige ein Unternehmer, um in der historischen Substanz eine Akademie anzusiedeln. Aus diesen Plänen wurde nichts. Dann folgten Gespräche mit der Gemeindeverwaltung und einem Verkauf wurde zugestimmt.