Bad Liebenstein sucht neuen Investor für die „Charlotte“

Bad Liebenstein (pm/aw). Fast 5.000 Quadratmeter Grundstücksfläche im Historischen Kurviertel stehen zum Verkauf. Darauf befindet sich derzeit das bis auf das Erdgeschoss zurückgebaute ehemalige Kurhaus Charlotte, ursprünglich einer der frühesten Hotelbauten in Thüringen. Das im Bäderstil gehaltene denkmalgeschützte Gebäude im Herzen der Kurstadt gilt als ortsbildprägend und soll in der historischen Kubatur wiederhergestellt werden. Darum ist an den Verkauf eine Bauverpflichtung nach städtebaulichen Vorgaben geknüpft. Für den Wiederaufbau wurde eine umfangreiche Machbarkeitsstudie inklusive Tragwerksplanung und Baugrunduntersuchung erstellt. Die aktuellen Vorschläge sehen im Erdgeschoss öffentlich zugängliche Räume mit touristischer Nutzung und in den beiden Obergeschossen Senioren-Wohngemeinschaften vor.

Nun ruft die Stadt interessierte Investoren dazu auf, sich mit ihren Nutzungsvorstellungen und Referenzen bis zum 17. Januar 2022 zu bewerben.

Hotel, Lazarett, Kurheim, Lost Place: Die Geschichte eines der prächtigsten Gebäudes Bad Liebensteins ist wechselhaft. 1852 als Hotel Müller erbaut, ist es seit 1880 bis heute unter dem Namen „Charlotte“ bekannt, auch wenn Besitzer, Namen, Nutzung immer wieder wechselten. Ungenutzt blieb der einstige Prachtbau fast 20 Jahre, nachdem ausländische Investoren „die Charlotte“ erwarben, sich aber nicht weiter um das Gebäude kümmerten. Im Zuge eines geplanten Weiterverkaufs machte 2015 die Stadt ihr Vorkaufsrecht geltend und brachte nach langen Verhandlungen die mittlerweile stark verfallen „Charlotte“ in ihren Besitz.

Seit 2019 gibt es Pläne, in dem Gebäude ein zeitgemäßes altersgerechtes Wohnen zu ermöglichen. Einem entsprechendem Bau- und Nutzungskonzept der AWO AJS gGmbH hatte der Bad Liebensteiner Stadtrat im Mai 2019 zugestimmt. Im Sommer 2020 erfolgte durch die Stadt Bad Liebenstein ein denkmalgerechter Teilrückbau. Dann geriet das Projekt im Herbst 2020 im Zuge der Neustrukturierungen bei der Thüringer AWO ins Stocken. Seither wurden intensiver Gespräche mit der AWO geführt, die als Pächter und Betreiber grundsätzlich zur Verfügung steht, aber nicht mehr als Investor. Darüber hinaus liegt eine Machbarkeitsstudie vor. Im Erdgeschoss der „Charlotte“ möchte die Stadt weiterhin eine Heilwasser-Lounge einrichten, in der das natürliche Heilmittel Bad Liebensteins sowie Themen rund um Natur und Gesundheit präsentiert werden.

Link zur Machbarkeitsstudie: https://rathaus.bad-liebenstein.de/rathaus/stadtentwicklung/konzepte/

Link zur Ausschreibung: https://rathaus.bad-liebenstein.de/rathaus/aktuelles/ausschreibungen-und-vergaben/