Leutenberg (aw). Das ehemalige Kneipp-Sanatorium Löhma (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) steht seit über 20 Jahren leer und befindet sich im Eigentum der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen. Diese hatte über viele Jahre versucht, einen Investor für die "sehr anspruchsvolle Immobilie" zu finden. Nach Angaben der Gesellschaft hätte es zwar immer wieder Interessenten für das einstige Sanatorium gegeben, jedoch konnte niemand eine nachhaltige Nutzung glaubwürdig darlegen. Außerdem bestehen laut LEG durch den Zustand, die Lage und die Anforderungen aus dem Denkmalschutz diverse "Barrieren", die Interessenten beschrecken würden. Ein früherer Investor hatte 2015 die Nutzung des Sanatoriums geprüft, war aber wieder abgesprungen. Ein weiterer Interessent erhielt den Zuschlag bei einer Versteigerung, zahlte jedoch den Kaufpreis nicht. Die LEG musste den Kaufvertrag rückabwickeln.
Nach eigenen Angaben bietet die LEG die Immobilie auf der eigenen Internetseite zum Kauf an. Realistisch aber ist die Tatsache, dass aufgrund des immer maroder werdenden Zustandes des Sanatoriums zeitnah der Abbruchbagger anrollen könnte. Dies wird noch logischer, wenn man bedenkt, dass der Wiederanschluss von Energie und Wasser eine hohe sechsstellige Summe verschlingen würde. Bei einem Kaufpreis von rund 65.000 Euro für die Immobilie ein nicht unerheblicher Stein im Weg von Interessenten. Weil ein neues Baurecht auf dem Gelände nicht mehr zu erlangen ist (Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale), hatte die LEG über die Jahre versucht, die Immobilie hinreichend zu sichern und so zu erhalten.
Wie die "OTZ" berichtet, wird die LEG nun eine Kostenschätzung für zwei Varianten erarbeiten lassen. Dies sind zum einen Kosten für einen Teilabbruch bis auf die Grundmauern und zweitens die für eine komplette Beräumung. Stehen die Kosten fest und auch die Variante der Beseitigung, möchte man mögliche Fördertöpfe für einen Abbruch anzapfen. Damit scheint die Geschichte des 1960 für Diabeteskranke errichteten Kursanatoriums für Diabetiker mit einem Sozialgebäude, einem Kulturgebäude, einem Zwischenbau und einem Schwesternwohnheim endgültig besiegelt zu sein. Seit 1994 stehen die Gebäude leer.