Oberfinanzdirektion verschwindet aus Münsters Stadtbild

Oberfinanzdirektion. Foto: Elektroschreiber/GFDL

Münster (aw). 50 Jahre alt wurde die Oberfinanzdirektion (OFD), beherbergte bei einer Länge von 150 Metern auf 13 Stockwerken zu aktiven Zeiten 350 Mitarbeiter. Scheint die Sonne, strahlt der Bolide stolz in der Sonne, noch. Das Baudenkmal wurde bis zuletzt vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Zoll und dem Finanzamt für Groß- und Konzernprüfung Münster genutzt. Das Finanzamt Münster-Innenstadt hatte bis Ende 2013 eine Außenstelle in dem neobarocken Gebäude. Geplant wurde der Bau von den Stararchitekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg. Aufgrund einer hohen PCB-Belastung (Polychlorierte Biphenyle) konnte das Gebäude nicht weiter genutzt werden. Man begann im Juli 2013 mit dem Bau eines neuen Domizils im Gewerbepark Münster-Loddenheide. Mitte Mai dieses Jahres zog der letzte Mitarbeiter aus.

Vor etwa einem Monat haben die Entkernungsarbeiten im Gebäude begonnen. Nach Angaben des städtischen Amtes für Immobilienmanagement, das das Projekt leitet, laufen alle Arbeiten planmäßig. Baustoffe und Schadstoffe werden vorschriftsmäßig getrennt voneinander ausgebaut und entsorgt. Seit Ende Juli knabbert ein Bagger am Parkdeck des Gebäudes. Eine große Herausforderung ist nach dem Rückbau des PCBs die Entsorgung von selbigem. Bis Ende des Jahres möchte das beauftragte Unternehmen die rund 25. 000 Tonnen des hochgradig gesundheitsschädlichen Dämmstoffes Stockwerk für Stockwerk in luftdichten abgeschlossenen Kammern ausgebaut und entsorgt haben. Ein großer Kran befördert die ausgebauten Baustoffe nach unten. Sachverständige werden nach den Entkernungsarbeiten entscheiden, ob das Gebäude traditionell abgerissen oder gesprengt werden kann.