Düsseldorf (aw). Das Abbruchgutachten für die Papierfabrik Hermes in Düsseldorf liegt nun endlich vor. Derzeit erarbeitet der Eigentümer, die Rialto Capital AG, gemeinsam mit einem Architekten die Abbruchgenehmigung. Angebote für den Abbruch liegen bereits vor, es könnte jetzt also ganz schnell gehen. Zeit ist ein wertvolles Gut, nicht so bei der Papierfabrik im Hafen. Fast 50 Mal musste die Feuerwehr seit 2015 zur Industrieruine ausrücken, die noch immer ein Eldorado für Fotografen, Vandalen, abenteuerlustige Teenager und vor allem Brandstifter ist. 15.000 Euro zahlt der Eigentümer jeden Monat für die Absicherung des Areals, nur um laufend festzustellen, dass wieder neue Zugänge illegal geöffnet wurden.
Ursprünglich wollte der Eigentümer die Papierfabrik, oder zumindest Teile davon erhalten. Seit Langem ist dieser Gedanke angehakt. Denn zu groß sind die Schäden durch die vielen Brände und Zerstörungen an der Substanz. Für die Einsatzkräfte ist die Ruine nur noch ein Objekt mit vielen Gefahren für Leib und Leben. Im März stürzte ein 15-Jähriger mehrere Meter in die Tiefe (wir berichteten), lag danach im Wachkoma. Diesbezüglich, aber auch in den verrauchten Gebäudeteilen, wenn es denn mal wieder brennt, kommt es für die Retter zu unübersichtlichen und gefährlichen Einsätzen. Umso wichtiger ist es nun, schnell mit der Entfernung der Industrieruine zu beginnen, bevor noch viel größerer Schaden entsteht.