Pfaffenhofener Fernmeldebunker zieht Besucher magisch an

Technischer Soldatenübungsraum. Foto: stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de

Pfaffenhofen (aw). Der Pfaffenhofener Fernmeldebunker (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) ist ein Relikt aus dem Kalten Krieg und stand lange unter strengster Geheimhaltung, blieb der Kenntnis der Zivilbevölkerung verborgen. Seit 2006 ist das Areal mit seinen unterirdischen Anlagen im Besitz der Stadt und seit 2014 werden offizielle Führung in selbige angeboten. Da die Nachfrage enorm gestiegen ist, hat die zuständige Wirtschafts- und Servicegesellschaft (WSP) die Zahl der Führungen in diesem Jahr verdoppelt.

Insgesamt 37 Stufen führen hinab in den, acht Meter unter der Erde liegenden Fernmeldebunker der Deutschen Bundeswehr. 90 Minuten dauert eine geführte Tour, teilnehmen können maximal 18 Personen. Auf der Bunker-Tour wird der Interessierte durch die vielen Räume und verwinkelten Gänge der über 1.400 m² großen Anlage geführt. Unterwegs kommen Filter-, Lüftungs-, Notstrom- und andere Versorgungsanlagen zum Vorschein und der Teilnehmer erfährt alles Wissenswerte über die Geschichte des Bunkers, über den Kalten Krieg und kann so die beklemmende Situation in einem Bunker unter der Erde hautnah erleben.

Der Bunker wurde 1966 in Betrieb genommen, bis 1997 betrieben und ist Zeitzeuge eines halben Jahrhunderts massiver weltpolitischer Veränderungen und des Kräftemessen der Supermächte. Der Bunker war Bestandteil der sogenannte Grundnetzschalt- und Fernmeldestelle GSVBw66 in Pfaffenhofen - einem deutschlandweit angelegten Fernmeldenetz, durch das im Ernstfall eines Angriffes die Kommunikation in Deutschland für gewisse Zeit aufrechterhalten werden sollte. Die militärische Anlage wurde mitten im heutigen Stadtgebiet erbaut und ist fast komplett unterirdisch angelegt. Sie erstreckt sich mit 36 Räumen auf einer Gesamtfläche von 1400 m².

Mehr Informationen, Termine und Buchungen unter www.stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de