Pläne für Bebauung des Raw-Areals liegen auf Eis

Raw-Gelände im Jahr 2012. Foto: rottenplaces Archiv

Magdeburg (aw). Eine Geschichte, die niemals endet: Was gab es nicht für Pläne für das Areal des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes (Raw) in Magdeburg-Salbke. Die aktuellen Eigentümer aus Görlitz kauften vor zehn Jahren das riesige, 25 Hektar große Grundstück mit den zahlreichen Bahngebäuden und wollten hier einen Solarpark errichten. Aus diesen Plänen wurde nichts, der Denkmalschutz machte den drei Inhabern einen Strich durch die Rechnung. Zehn Millionen Euro sollten damals investiert werden (wir berichteten). Als es 2014 doch eine Genehmigung für den Bau des Solarparks gab, war der Berliner Betreiber lange aus dem Spiel. Die Eigentümer wollten mit dem Solarpark eigentlich den Abbruch der ersten Gebäude finanzieren. Due denkmalgeschützten Bauten sollten erhalten bleiben.

Die Pläne der Investoren waren jedoch noch intensiver. Neben dem Solarpark gab es den langfristigen Plan, ein Wohngebiet auf dem Areal zu realisieren. Neben 2.500 Wohnen hätten hier Schulen, Kindergärten und Gewerbebetriebe Platz gefunden. Nach Angaben der Investoren hat man zwar die Realisierung eines Wohngebietes nach dem Vorbild einer Gartenstadt nach wie vor im Kopf, die Pläne liegen jedoch erst einmal auf Eis. Denn bisher sieht man für die ehrgeizigen Pläne noch keinen wirklichen Bedarf. Aber in wenigen Jahren könnte es los gehen. Bis dahin ist ein Hausmeisterservice damit beschäftigt, Vandalismus-Schäden zu beheben und illegale Zugänge zu verschließen. Immer wieder verschaffen sich Personen Zutritt zu dem Privatgelände. In der Vergangenheit kam es bereits mehrfach zu Unfällen.

Die Stadt Magdeburg wollte bereits lange einen Bebauungsplan für das Raw-Areal aufgestellt haben. Zumindest wurde dies im letzten Jahr beschlossen. Man hatte sich zum Ziel gesetzt, ein Gutachten anfertigen zu lassen, welches eine Wohnbebauung in allen möglichen Ausmaßen prüft. Den Beschluss hob man jedoch wenige Tage später wieder auf. Für die Investoren ist dies erst mal Nebensache. Ein Schelm wer Böses denkt. Vermutungen, die Stadt wolle den Zeitrahmen hinauszögern, um die Eigentümer zu einem Verkauf zu bewegen, bestätigten sich bisher nicht. Die Görlitzer wollen das Areal auf keinen Fall verkaufen, auch nicht an die Stadt.