Herne (aw). Die Ruhrkohle AG (RAG) möchte das denkmalgeschützte Doppelbockgerüst sowie das zugehörige Schachtgebäude in Herne abreißen lassen. Als Grund gibt das Unternehmen massive Sicherheitsbedenken an und hat dazu bereits ein Gutachten vorgelegt. Parallel dazu möchte man das Konstrukt aus der Denkmalliste nehmen lassen. Der SPD-Ratsfraktions-Vorsitzende Udo Sobieski appelierte an die RAG, alles erdenkliche zu unternehmen, um das Fördergerüst zu erhalten. Denn dieses sei ein Wahrzeichen für den Ortsteil und ein Symbol der Industriekultur. Auch andere Politiker sind über diese Pläne des Konzerns verärgert. Von vielen Seiten hagelt es derzeit Kritik.
Mit dem vom Architekturbüro Schupp und Kremmer stammenden Doppelbockgerüst identifizieren sich viele Menschen in der Bevölkerung. Aus diesem Grund, so Sobieski, sei eine ausführliche Prüfung und Begutachtung von großer Bedeutung. Auch wenn feststehe, dass es nur ein Fünkchen Hoffnung gibt, sei an dieser festzuhalten. Wenn eine Sanierung möglich sei und die Kostenfrage geklärt sei, müsse man tätig werden und nicht nur zusehen. Der historische Verein "Hün un Perdün" Herne, die Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel, die Geschichtswerkstatt des DGB Herne und die Mondritterschaft Wanne-Eickel haben sich jetzt ebenfalls gegen das Vorhaben ausgesprochen. In einer Stellungnahme bekundeten sie die Bestürzung über die Planungen der RAG.
Jetzt wurde eine Petition zum Erhalt des Fördergerüstes gestartet, die sich an den Rat der Stadt Herne richtet.