Premnitz braucht Geld für Chemiefaserwerk-Abriss

Premnitz (aw). Seit einige Monaten laufen die Revitalisierungsarbeiten des alten Chemiefaserwerks "Friedrich Engels" im Industriepark Premnitz (Landkreis Havelland). Die meisten Bauten wurden bereits entfernt, die Abbrucharbeiten sind in vollem Gange. Drei Jahre wird das Großprojekt dauern, bei einem Volumen von 10 Millionen Euro (wir berichteten). Die Stadt muss einen zehnprozentigen Eigentanteil aufbringen. In diesem Jahr benötigt Premnitz rund 537.500 Euro. Da dieses Geld nicht im eigenen Haushalt verfügbar ist, möchte sie einen Kredit von der KfW - denn die Zinsen sind derzeit außergewöhnlich günstig. In der Stadtverordnetenversammlung am 17. März soll die Kreditaufnahme beschlossen werden.

In diesem Jahr werden die umfangreichsten Arbeiten auf dem Areal des einstigen Volkseigenen Betriebes durchgeführt - alle oberirdischen Teile sollen entfernt werden. Insgesamt handelt es sich um einen umbauten Raum von 540.000 Kubikmetern. Die Stadt Premnitz möchte den Kredit erst aufnehmen, wenn das Geld benötigt wird. Doch dies ist immer vom aktuellen Zinssatz und den daraus resultierenden Laufzeiten abhängig. Erfahrungsgemäß ist an die KfW nur in den ersten zehn Jahren der vereinbarte, niedrige Zinssatz zu zahlen, dann passt die Kreditanstalt diesen an marktübliche Koditionen an. Dies würde für die Stadt eine längere Laufzeit und höhere Zinsen bedeuten.

Im September 2015 war die Infrastrukturmaßnahme auf einer großen Festveranstaltung im Beisein von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) feierlich vollzogen worden. Die Rückbauarbeiten begannen mit der Entkernung der Gebäude auf dem Areal, einer aufwendigen Schadstoffbeseitigung und daraus resultierenden ersten Abbrucharbeiten. Wenn alle Gebäude entfernt sind, beginnt die Erschließung der acht Hektar großen Fläche zur Neuansiedlung.