Rettung des Kulturpalastes nun endgültig beschlossen

Kulturpalast Rabenstein. Foto: rottenplaces Archivfoto

Chemnitz (aw). Die Stadträte des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses haben in ihrer letzten Sitzung die Sanierung des ehemaligen Kulturplastes in Rabenstein beschlossen. Ein entsprechender Entwurf wird öffentlich ausgelegt. Ursprünglich hatte der Eigentümer geplant, das Ensemble, das zwischen Mai und Dezember 1950 im Auftrag der SAG Wismut als „Kulturpalast der Bergarbeiter“ errichtet wurde, abreißen zu lassen. Die Stadt Chemnitz hatte diesen Plänen jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach Angaben des Baubürgermeisters Michael Stötzer sei nun vom Eigentümer geplant, rings um den Kulturpalast Ein- und Mehrfamilienhäuser zu bauen. Das Denkmal an sich wird ebenfalls zu Wohnzwecken umgebaut. Der Kopfteil soll, so weit es geht, vollständig erhalten werden.

Aktuell soll noch geprüft werden, ob das Dach im großen Saal durchbrochen werden kann, um einen Lichthof einzubauen. Dies teilt das Stadtplanungsamt mit. In seiner Gänze jedoch soll der einstige Kulturpalast stehen bleiben, die Außenfassade wird man größtenteils erhalten. Natürlich wird diese mit neuen Bauelementen ergänzt. Um das Denkmal herum soll eine Grünfläche entstehen.

1951 wurde der Kulturpalast in Anwesenheit des damaligen Ministerpräsidenten Otto Grotewohl feierlich eingeweiht. Der Kulturpalast beherbergte einen Theatersaal mit etwa 900 Plätzen, einen zweiten großen Saal für Tanzveranstaltungen, ein Restaurant und ein Café, eine Bibliothek sowie ein Damen-, Kinder-, Musik- und Billardzimmer. Bereits 1967 wurde der Kulturpalast wieder geschlossen. Später nutzte das Fernsehen der DDR das Gebäude als Studio Karl-Marx-Stadt und anschließend der Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Im Zuge der Fertigstellung des neuen Leipziger Sendezentrums im Jahr 2000 gab der MDR den Kulturpalast als Sendestudio auf. Bereits im Herbst 1999 wurden die Tätigkeiten des MDR im Studio Chemnitz eingestellt und nach Leipzig verlegt. Seitdem ist das Gebäude Vandalismus und Verfall preisgegeben.