Stuttgart/Ulm (dsbw/aw). Das Fachwerkhaus in dem Quartier nördlich des Ulmer Münsters in der Büchsengasse 12 ist schon seit Jahrzenten dem Verfall ausgesetzt und eines der letzten Kulturdenkmale in dem Viertel, die nach der Zerstörung Ulms 1944 noch nicht wieder restauriert worden sind. Nach 55 Jahren Leerstand und einem Eigentümerwechsel vor zwei Jahren wird das historische Gebäude nun endlich wieder instand gesetzt. „Die kostenintensive Renovierung unterstützt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit einer ansehnlichen Summe dank der Mittel, die sie von der Lotterie GlücksSpirale erhält“ sagte Prof. Dr. Claus Wolf, Mitglied des Vorstands der Denkmalstiftung, bei der Übergabe des Fördervertrags in Ulm.
Den historischen Wert des Fachwerkgiebelhauses, das sich um einen Innenhof gruppiert, erkennt man durch seine heruntergekommene Fassade schon lange nicht mehr. Immerhin stammt das Vorderhaus von 1618 und wurde im 18. Jahrhundert verändert. In den Rückgebäuden findet sich eine spätmittelalterliche Bausubstanz, die auf die Zeit um 1410/1411 zurückgeht. Dem Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs hat das Gebäude zwar standgehalten, doch seit den 1970er Jahren ist das Anwesen zunehmend heruntergewirtschaftet. Dank des neuen Eigentümers wurde ein denkmalverträgliches Instandsetzungskonzept entwickelt, das nach der Renovierung Platz für Wohnungen und Büros bietet.