Philippsburg (aw). Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Rückbau des alten Reaktorblocks 1 im Kernkraftwerk Philippsburg (KKP). Wie der "SWR" berichtet, wartet der Betreiber EnBW noch auf die Genehmigung aus dem Umweltministerium. Momentan müssten noch sicherheitsrelevante Fragen geklärt werden. Es müsse sichergestellt sein, dass bei einem Rückbau keine Radiaktivität nach außen gelangen kann. Entsprechend der bisherigen Planungen soll das mittel- und hochradioaktive Material so lange auf dem Gelände des Kraftwerks verbleiben, bis ein Endlager gefunden ist. Alle anderen Bestandteile des KKP werden zerkleinert und später deponiert oder wiederverwertet.
Nach Angaben des Betreibers soll der Rückbau bis zum Jahr 2033 abgeschlossen sein. Ende letzten Jahres hatte man einen symbolischen Grundstein für ein Standort-Abfall-Lager und ein sogenanntes Reststoff-Bearbeitungszentrum gelegt. Beim Rückbau sollen etwa 500.000 Tonnen Bauschutt anfallen, der dekontaminiert werden muss. Übrig bleiben zudem etwa 5.000 Tonnen schwach- oder mittelradioaktives Material von Block 1. Dieser soll im Endlager Schacht Konrad untergebracht werden, der jedoch erst 2022 zur Verfügung stehen wird. Bis dahin braucht es ein weiteres Zwischenlager. Die Kosten des Abbruchs werden auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt. Genaue Angaben gibt es noch nicht.
Der Siedewasserreaktor von Block 1 (Baujahr 1970) ist mit den drei anderen deutschen Siedewasserreaktoren der Baulinie 69 (nämlich dem Kernkraftwerk Krümmel, dem Kernkraftwerk Brunsbüttel (beide in Schleswig-Holstein) und dem Block 1 des Kernkraftwerks Isar) und dem Kernkraftwerk Zwentendorf (Österreich) baugleich.