Sprengung von Hochhaus wird entgegengefiebert

Luftaufnahme mit Stadtsilhouette. Foto: Raimond Spekking/CC BY-SA 4.0

Köln (aw). Im Frühjahr 2017 soll die Stadtsilhouette im Kölner Süden eine andere sein, denn dann wird das Hochhaus der Deutschen Welle - das einstige Funkhaus am Raderberggürtel - gesprengt (wir berichteten). Zuvor müssen am Gebäude jedoch noch Schwarzbereiche eingerichtet werden, denn nach Angaben des Bauingenieurs Thomas Albers befinden sich am Gebäude mehrere Tonnen Spritzasbest. Um diesen zu entfernen, müssen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in den Etagen ein Unterdruck erzeugt werden, der verhindert, dass die Fasern nach außen gelangen können.

Die Arbeiten an diesem Großprojekt laufen schon seit dem letzten Jahr. Zwei Jahre haben die Investoren für die Entkernung, den Abtranspot des Asbests und die Sprengung eingeplant, dann sollen hier 750 neue Wohnungen entstehen. Das das Gebäude im Kalten Krieg erbaut wurde, befinden sich in den Kellergeschossen Räume mit Haustechnik, die im Falle von äußeren Störungen den Sendebtrieb unter der Erde aufrecht erhalten hätten. Diese muss ebenfalls aufwendig ausgebaut werden. Bei der Sprengung werden in wenigen Sekunden etwa 20.000 Kubikmeter Stahl und Beton in sich zusammensacken.

Das Funkhaus Köln war seit den frühen 1980er Jahren Sitz der Deutschen Welle in Köln. 1974 begannen die Bauarbeiten an dem von der Planungsgruppe Stieldorf entworfenen neuen Funkhaus Am Raderberggürtel für die DW sowie den DLF, das Richtfest fand am 24. Mai 1977 statt. Die offizielle Einweihung erfolgte 1980. Anlässlich des 50. Jubiläums des Senders im Jahre 2003, aber auch durch die enorme Asbestbelastung zog die Deutsche Welle von Köln nach Bonn in den Schürmann-Bau im Bundesviertel um.

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.