Magdeburg (aw). Nachdem ein Gericht dem Eigentümer den Abbruch des Reichsbahnausbesserungswerks (Raw) in Salbke untersagt hatte und Pläne für einen Solarpark scheiterten, möchte die Stadt nun eine Wohnbebauung prüfen lassen, um die städtebauliche Entwicklung voranzutreiben. Dafür will man bestehende, denkmalgeschützte Gebäude umnutzen und mit Neubauten ergänzen. Dies habe man nach Gesprächen mit dem Eigentümer vor, heißt es aus der Stadtverwaltung. Die geschützten Bauwerke sind es auch, die nun in den Bebauungsplan integriert werden sollen. Da der Flächennutzungsplan das Raw-Areals als gemischte Baufläche, für Gewerbe- und Grünfläche mit der Zweckbestimmung Kleingärten ausweist, könnte bei der Beschließung die Öffentlichkeit frühzeitig einbezogen werden.
Das ehemalige Raw sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen. Mehrere Brände wurden nachweislich gelegt, das Verwaltungsgericht kippte die Abbruchpläne der denkmalgeschützten Gebäude. Immer wieder verunfallten Personen, die sich unbefugt auf dem unzureichend gesicherten Areal bewegten. Eine Onlinepetition für den Erhalt des Raws gewann zahlreiche Unterstützer. Vorletztes Jahr kippte eine Beteiligungsgesellschaft die Pläne für einen Solarpark auf dem Gelände und begründete den Schritt mit den sinkenden Einspeisevergütungen bedingt durch das Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG 2014). Wie die "Volksstimme" berichtet, ist das Planziel „Ausweisung eines Sondergebietes für Photovoltaik“ gänzlich vom Tisch.