Bocholt (pid/aw). Die Abbrucharbeiten auf dem Kubaai-Gelände an der Industriestraße in Bocholt haben gebonnen. Zunächst werden die ehemaligen Lagerhallen der Firma Ibena abgerissen. Die Arbeiten sollen bis Mitte des Jahres andauern, anschließend beginnen die Erdarbeiten und die Planungen für die Podiumsbrücke, mit deren Einbau Anfang 2017 gerechnet wird. Die Stadt hatte zuvor überprüfen lassen, ob Fledermäuse in den alten Hallen Quartier bezogen hatten. Dazu wurde extra ein ökologischer Baubegleiter zu Rate gezogen, der Horchboxen aufstellte. Es seien allerdings keine Hinweise auf Fledermäuse gefunden worden, wie Reinhold Wilke, Fachbereichsleiter für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün mitteilt.
Insgesamt werden Lagerflächen in einer Größenordnung von 18.000 Quadratmetern abgerissen. Aber nicht alles fällt dem Bagger zum Opfer. Der historische Staubturm, einer der letzten im Westmünsterland, bleibt ebenso erhalten wie die angrenzende Fassade mit den für die Textilindustrie typischen Sheddächern, sagt Udo Geidies, städtischer Kubaai-Koordinator. Auch ein Teil der Halle, die direkt an die Industriestraße grenzt, soll ebenfalls erhalten bleiben. "Wir wünschen uns, dass das integriert werden kann. Wie, wird man noch sehen müssen", so Geidies.
Beim jetzt entstehenden Bauschutt wird genau geprüft. „Wir trennen strikt zwischen Material, das zur Deponie kommt und verunreinigtem Material, das recycelt werden kann und auch muss“, betont Wilke. Dabei obliegt dem Kreis Borken die Aufgabe, das Material, das wiederverwertet werden kann, entsprechend freizugeben. „Vorher läuft da nichts", betont Bauleiter Tobias Klick von der Firma Asmus + Probucki.
Möglicherweise kann ein Teil des wiederverwertbaren Materials für einen Bikepark am Bocholter „Hünting“ genutzt werden. Die Idee ist, die alte Radrennbahn mit Kubaai-Aushub aufzufüllen und darauf einen Parcours für Sportbiker zu errichten. Ob der Bikepark auf diese Weise gebaut wird, ist allerdings noch offen. Zurzeit läuft die Ausschreibung für die Erdarbeiten im Kubaai-Gelände. Die Stadt empfiehlt darin als Option, den entstehenden Aushub am Hünting zu entsorgen – eine Bedingung ist das nicht. Im Juni wird sich entscheiden, ob das klappt. Die Abbruchkosten belaufen sich inklusive Entsorgung auf 4,5 Millionen Euro.