Köln/Niederzier/Elsdorf (aw). Der Schaufelradbagger 259 wird derzeit im Tagebau Hambach (Kreis Düren und Rhein-Erft-Kreis) einer rund sechsmonatigen Grundinstandsetzung unterzogen. Jahrzehntelang biss sich das Großgerät tagtäglich durch bis zu 110.000 Kubikmeter Abraum. Bereits am Montag bekam der Bolide ein neues Schaufelrad. Der Abschluss der gesamten Instandsetzung ist für Ende November vorgesehen. Für die Modernisierung des 57 Jahre alten Baggers nimmt die RWE Power AG rund 17 Millionen Euro in die Hand.
Gefertigt wurde das Schaufelrad mit höchster Präzision und Qualität im Technikzentrum des Unternehmens in Frechen-Habbelrath. Eine besondere Herausforderung ist die heutige Montage des 17,70 Meter großen und ca. 100 Tonnen schweren Grabwerkzeugs: Es wurde von zwei Kränen zentimetergenau in den Stahlbau des Schaufelradauslegers eingehoben. „Das stellte höchste Anforderungen an Kompetenz und Know-how des Montagepersonals. Zur Positionierung haben wir eine bei RWE Power AG entwickelte Vorrichtung eingesetzt“, erklärt Projektleiter Dr. Cristian Perea. „Modernste Verfahrenstechnik und qualifiziertes Personal sind bei einem Projekt dieser Dimension unabdingbar. Das gilt sowohl für Planung und Konstruktion als auch für Produktion und Montage.“
Schaufelausleger wird modernisiert
Der Schaufelausleger soll an die Technik modernerer Bagger angepasst und standardisiert werden. Das Schaufelrad erhält einen neuen Antrieb, die Führerstände werden erneuert, und die Bandführung wird so umgebaut, dass statt zwei Förderbändern nur ein einziges benötigt wird. Das alles macht den Bagger etwa 55 Tonnen leichter. Darüber hinaus wird die Elektrotechnik des Geräts überholt. Eineinhalb Jahre hatte man die Arbeiten vorbereitet, ab sofort arbeiten bis zu 160 Arbeiter am Tag am Gerät.
Spektakulärer Gerüstbau
Eine Besonderheit ist der umfangreiche Gerüstbau. Da mangelhaft aufgestellte Baugerüste Unfallrisiken bergen, fanden im Interesse der Arbeitssicherheit vor der Montage zahlreiche Workshops mit den beteiligten Unternehmen statt. „Sowohl unsere Mitarbeiter als auch die der Partnerfirmen leisten hier täglich herausragende Arbeit, das verdient Respekt und Anerkennung. Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, so Tagebauleiter Thomas Körber. Der 259 war vor Hambach im Tagebau Frimmersdorf, dann bis vor 14 Jahren im Tagebau Bergheim aktiv.