Berlin (aw). Was lange währt, wird endlich gut! Die U-Bahnhöfe zwischen Charlottenburg und Spandau wurden jetzt unter Denkmalschutz gestellt. Die U-Bahnhöfe der U-Bahn-Linie U7 (1984 eröffnet, Anm. d. Red.) von Siemensdamm in Charlottenburg bis Rathaus Spandau, können ab sofort nicht ohne Weiteres baulich verändert werden. Den Denkmalstatus wurde zuletzt der U7-Station Fehrbelliner Platz zuteil. Schöpfer dieser architektonisch wertvollen U-Bahnhöfe ist der U-Bahn-Architekt und Baubeamte Reinhard G. Rümmler, der stets versuchte, in den Anlagen einen Bezug zur Oberfläche herzustellen.
Die neuerliche Unterschutzstellung wurde im vergangenen Jahr auch dem Ensemble des Bahnhofs Schloßstraße in Steglitz zuteil, der mit dem Bierpinsel und der Joachim-Tiburtius-Brücke unter Schutz gestellt worden war. Die Denkmalschützer kümmern sich in Berlin verstärkt um Bauten aus den 1960er bis 1980er Jahren - zumindest sollten sie sich dies zur Aufgabe machen. Der Wille versetzt gewöhnlich Berge!
Reinhard G. Rümmler
Bekannt wurde Rümmler nicht mit seinem eigentlichen Vornamen „Reinhard Erich Gerhard“, sondern unter „Rainer Gerhard“. Rümmler selbst benutzte meist „Rainer G.“, aber auch unter „Gerhard Rainer“ oder nur unter „Gerhard“ hat er veröffentlicht. Als Hauptwerk Rümmlers können zweifelsfrei die in großer Zahl von ihm gestalteten Bahnhöfe der Berliner U-Bahn angesehen werden. Die Bedeutung, die Alfred Grenander für die zweite Entwicklungsepoche der Berliner Hoch- und Untergrundbahn erlangte, fiel in der dritten Epoche Rümmler zu. Von Mitte der 1960er bis Mitte der 1990er Jahre gestaltete er annähernd alle neu erbauten U-Bahnhöfe.