Bremen (aw). Die neue Gedenkstätte zum U-Boot-Bunker Valentin in Bremen-Farge ist ab sofort für Besucher geöffnet. Am Sonntag (08. November) wurde nach fünf Jahren Planungs- und Realisierungszeit ein entsprechendes Dokumentations- und Erinnerungszentrum fertig. Die Kosten von 4,6 Millionen Euro bezahlten EU, Bund und Land. Das Gelände und das Informationszentrum sind dienstags bis freitags und sonntags von 10 und 16 Uhr geöffnet. Montag und Samstag ist Ruhetag. Besucher erfahren auf einem speziell angelegten Fussweg auf 25 Tafeln - ergänzt durch Zitate und historische Fotos - die wichtigsten Fakten zum Bau der Werft und die Schicksale, die damit verbunden waren. Mit einem tagbaren Multimedia-Guide können Tagebuchauszüge und Inteviews mit Überlebenden abgerufen werden.
Bis zu 12.000 Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene mussten an dem Bunker arbeiten, in dem in Sektionsbauweise U-Boote des Typs XXI gebaut werden sollten. Tausende kamen dabei ums Leben.
1945 werden große Teile des fast fertig gestellten Bunker durch amerikanische und britische Bomber zerstört. Kurze Zeit später geben die Nationalsozialisten das Projekt auf und die Alliierten beschlagnahmen den Rohbau. Zwischen 1946 bis 1949 wurde der Bunker von der RAF und der USAF zu Tests mit speziellen betonbrechenden Bomben genutzt. 1983 errichtet man ein Mahnmal, das an die Leiden der Zwangsarbeiter erinnert. Im Oktober 1960 beschloss die Bundeswehr eine Nutzung des Bunkers als Materialdepot der Marine. 2005 erhält der Bunker Denkmalschutz. 2010 endete diese Nutzung. Seit 2012 wird das Dach des Depotteils des Bunkers für eine Photovoltaikanlage genutzt. Der U-Boot-Bunker Valentin gilt als der größte freistehende Bunker in Deutschland und der zweitgrößte in Europa.
Denkort Bunker Valentin
Rekumer Siel, 28777 Bremen
Telefon: 0421 - 69 67 36 70
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