Großenaspe (dsd/aw). Am Kirchturm der Katharinenkirche in Großenaspe kam bei der Fugensanierung in den 1960er Jahren ein fehlerhafter Mörtel zum Einsatz, dessen Zement sich zunehmend als Gefahr für das Bauwerk erweist. Teile des Mauerwerks haben sich bereits gelöst. Schnellstmöglich müssen daher die Fugen aufgesägt und mit Stahlbesen ausgeräumt werden, um weiteren Schaden am Kirchturm zu verhindern.
Die Maßnahmen zur Mauerwerkssanierung – konkret die Ausräumung der schadhaften Zementfugen, die Neuverfugung des Turmmauerwerks mit Luftkalkmörtel und Hochbrandgips, den Austausch einzelner Ziegelsteine und die Behebung der erkannten Mauerrisse – unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale mit 45.000 Euro. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Die Maßnahmen sind gut vorbereitet und mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Eine Musterfläche lässt ein gutes Ergebnis erwarten.
Großenaspe liegt nördlich von Hamburg, kurz vor Neumünster. Der elegante barocke Kirchenbau wurde von 1769 bis 1771 an der Stelle einer Kapelle aus dem 13. Jahrhundert errichtet, als Stiftung Katharinas der Großen, der russischen Zarin, die zugleich Herzogin von Holstein-Gottorf war. Auf Katharina geht auch das Patronat der Kirche zurück. Der wohlproportionierte achteckige Backsteinbau mit Mansarddach und schlankem Westturm besticht durch seine aufwendig gegliederte Außenfassaden. Die großen Sprossenfenster und die großen Rundbogenfenster in den Oktogonseiten sind mit einer reichen Binnengliederung versehen und durch rustizierte pilasterartige Eckbänder getrennt. Sie beleuchten großzügig den Innenraum.
Der Turm, den glatte Pilaster gliedern, erhebt sich über einer offenen gewölbten Vorhalle. Er wird von einer geschweiften, in einen Spitzhelm übergehenden Haube abgeschlossen. Über dem Innenraum sitzt eine flache Holzkuppel mit dorischen Eckpilastern. An der Ostseite befindet sich ein Kanzelaltar, im Westen eine Empore mit Orgel. Ein besonderes Ausstattungsstück ist ein qualitätvolles Kruzifix aus der Zeit um 1260.