VEB Holzbau Neubrandenburg wird zurückgebaut

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In Gielow, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, ist ab sofort die Finanzierung der Beräumung des Geländes des ehemaligen VEB Holzbau Neubrandenburg gesichert. „Ich freue mich, dass wir damit der Gemeinde eine Entwicklungschance ermöglicht haben. Nach dem Abschluss der Beräumungsmaßnahmen wird die Gemeinde Gielow das Gelände als neues Bauland, aber auch als naturschutzfachliche Ausgleichsfläche nutzen. Damit können wir der gesamten Region und damit dem ländlichen Raum einen wirklich starken Impuls geben“, so Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, über die nun entstandenen Entwicklungschancen für Gielow.

Das Grundstück gehörte ehemals zum VEB Holzbau Neubrandenburg und wurde mit Produktions- und Verwaltungsgebäuden bebaut. Mit der Privatisierung durch die Treuhand im Jahr 1991 erfolgte an dem Standort die Gründung der Mecklenburger Sargfabrik. Bereits Mitte der 1990er Jahre wurde die Produktion schrittweise bis zum völligen Stillstand ins Ausland verlagert und damit der Produktionsstandort in Gielow aufgegeben. 2009 wurde wegen Überschuldung das Insolvenzverfahren über die Mecklenburger Sargfabrik eröffnet. Das Grundstück wurde in der Folgezeit aus der Insolvenzmasse freigegeben und ist seitdem herrenlos.

Auf dem Grundstück befinden sich zahlreiche Gebäude, darunter ein größeres Produktionsgebäude, Lager- und Werkstattgebäude, ein Verwaltungsgebäude, ein Heizhaus, ein marodes Wohnhaus und eine offene Löschwasserzisterne. Zu dem sehr schlechten baulichen Zustand kommt die Tatsache, dass die Sicherung des Grundstückes nicht gewährleistet werden kann. Der derzeitige Zustand stellt eine Gefahr für die Anwohner und insbesondere deren Kinder dar. Es besteht daher aus Gründen der Gefahrenabwehr dringender Handlungsbedarf.

Nach Beräumung des Grundstückes ist teilweise die Ausweisung von Bauland vorgesehen. Die Nachfrage nach Wohnbauland besteht, jedoch ist die Gemeinde derzeit nicht in der Lage, entsprechende Fläche anzubieten. Zugleich besteht aber eine gut ausgebaute Infrastruktur, wie Kindergarten und Schule. Die Kosten der Maßnahmen belaufen sich auf knapp über 400.000 Euro und werden ausschließlich aus Landesmitteln beglichen. (lu)