Nordhausen (aw). Der Bund stellt für den Fortgang der Erhaltungsmaßnahmen an der Villa Kneiff im Park Hohenrode in Nordhausen 75.000 Euro aus Mitteln des Denkmalschutz-Sonderprogramms zur Verfügung. Die Villa der Kautabakfabrikanten Carl und Fritz Kneiff wurde 1875 errichtet und verfügt über drei Etagen und hohe Gestaltungsqualität. Der Baustil des quadratischen Gebäudes orientiert sich an der italienischen Villenarchitektur der Renaissance. Das Gebäude steht seit 1975 unter Denkmalschutz.
Trotz Enteignung des Tabakunternehmens nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Villa bis 2010 in Privatbesitz, wurde von 1954 bis 1990 als Internat des Institut(e)s für Lehrerbildung genutzt. Das stark restaurierungsbedürftige Gebäude wird seit 2010 unter Leitung der Bürgerstiftung Park Hohenrode und mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz rekonstruiert. Die Bürgerstiftung war aus einem Förderverein mit rund 300 Mitgliedern hervorgegangen.
Aufgrund eines Schwammbefalls mussten einige Bereiche an der Villa abgerissen werden. Diese sollen nun aufwendig rekonstruiert werden. Dazu gehören Balustraden an der Außenterrasse sowie die Brüstung des südlichen Balkons. Die Bürgerstfitung selbst steuert 8.000 Euro für die Arbeiten hinzu, die Landesdenkmalpflege gibt 40.000 Euro für die Kofinanzierung, die Katharina-und-Gerhard-Hoffmann-Stiftung Hamburg unterstützt mit 10.000 Euro und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zusätzlich mit 16.782 Euro.
Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, möchte man zukünftig Führungen, Ausstellungen und Frezeitangebote in der Villa anbieten. Die Bürgerstiftung strebt ein innovatives Zentrum mit Werkstattcharakter als Lebens- und Forschungsraum für Kultur, Bildung, Umwelt und Gesundheit, Nachhaltigkeit und Vernetzung, regionale Identität sowie Philosophie an. Park und Villa sind auch Außenstandort der Bundesgartenschau 2021 in Erfurt.