Wasserschloss Quilow wird Touristeninformation

Schloss Quilow Südostseite. Foto: Thomas Böhme/CC BY-SA 3.0

Das Wasserschloss Quilow in der Gemeinde Groß Polzin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist eines der wenigen erhaltenen Renaissanceanlagen im Land. Jetzt plant der Förderverein Stiftung „Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern e.V.“ die Umgestaltung des Gebäudes zu einem Touristeninformations- und Veranstaltungszentrum. „Im nördlichen Peenetal gelegen, ist das Wasserschloss ein architektonisch einzigartiges Denkmal, das sich in die erhaltene Gutsdorfstruktur der Umgebung gut einfügt. Mit dem geplanten Umbau kann sich die Anlage zu einem touristischen Anziehungspunkt für die gesamte Region in Vorpommern entwickeln“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Dienstag (21. Juli) in Schwerin.

Das Renaissance-Wasserschloss Quilow entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als ritterschaftlicher Sitz der Familie von Schwerin. Die Anlage war ehemals von einem Wassergraben umgeben. Ein besonderes Merkmal sind die Anfang des 17. Jahrhunderts aufgestockten dreiachsigen Zwerchhäuser über der Südfassade, die zur Bauzeit auf herrschaftlichen Gebäuden weit verbreitet waren und heute die letzten erhaltenen in Vorpommern sind. Die Stiftung hatte das Wasserschloss im Jahr 2007 erworben und seitdem saniert.

„Die Schlösser, Guts- und Herrenhäuser mit ihren Parks und Gärten zählen zu den weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Sehenswürdigkeiten in unserem Land. Die behutsame Umgestaltung und Sanierung dieser historischen Schätze sind ein wesentlicher Bestandteil für die touristische Weiterentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Glawe. Nach Angaben des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. gibt es im Land mehr als 2.000 Schlösser, Guts- und Herrenhäuser; rund 300 davon werden touristisch genutzt.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Investition mit Fördermitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von knapp 3,1 Millionen Euro. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt rund 3,5 Millionen Euro.