Euskirchen (dsd/aw). Für Putz- und Maurerarbeiten am Haupthaus von Burg Flamersheim bei Euskirchen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 45.000 Euro zur Verfügung. Aus diesem Anlass überbringen am Mittwoch, den 31. Mai 2017 um 11.00 Uhr Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der DSD, einen symbolischen Fördervertrag an den Denkmaleigentümer Robert von Bemberg. Mit dieser Unterstützung der Denkmalstiftung aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale kann der Eigentümer die Instandsetzung der Loggien am Ost- und Westturm, die Holzbauarbeiten an 8 Balustern sowie die Schreinerarbeiten an den Holzfenstern im Erd- und ersten Obergeschoss angehen.
Im Kern des Euskirchener Stadtteils Flamersheim, nahe von Kirche und Dorfplatz, liegt Burg Flamersheim inmitten eines englischen Landschaftsparks, umgeben von einer Parkmauer mit schmiedeeisernen Toren, Graben- und Teichanlagen am Flämmerbach.
Vermutlich gründeten adelige Vögte die Burg, die 1358 schriftlich als zweiteiliger Adelssitz mit einer Vorburg erwähnt ist. Später kam die Burg als Jülicher Lehen an verschiedene Familien. Die Herren von Quadt bauten die Hauptburg 1776 zu einem zweitürmigen Barockschloss um. 1861 kam die Burg an die Fabrikantenwitwe Bemberg, deren Sohn Julius 1884 in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben wurde und dessen Nachkommen das Schloss heute noch bewohnen und bewirtschaften.
Im 14. Jahrhundert entstand eine zweiteilige Wasserburg, auf deren Grundmauern der schlossartige, zweigeschossige Landsitz errichtet wurde, den zwei weit vorragende Flankentürme rahmen. Das Turmzimmer des Herrenhauses ist mit reichen Stuckreliefs ausgestattet. Mit der Familie Bemberg wurde das Schloss bis 1863 nach dem Vorbild englischer Landhäuser neobarock umgestaltet. So erhielten die Türme in dieser Zeit ihre Aufsätze. Stichbogengewände und ein übergiebelter Risalit mit Portikus, ein Mansarddach mit Belvedere und Pilastergliederungen gehören ebenfalls zu dieser Umbauphase.
Der Garten wurde im 19. Jahrhundert zu einem englischen Landschaftspark, umgeben von einer hohen Mauer und schmiedeeisernen Toren, mit gehölzkundlichen Seltenheiten umgestaltet und ausgedehnten Wasserflächen angelegt. Dabei integrierte man die mittelalterlichen Burggräben und an der Nordseite die Reste barocker Taxushecken sowie alte Spalierbäume in das neue Konzept. Der im 18. Jahrhundert entstandene Gutshof befindet sich an der heutigen Hauptzufahrt und beherbergt einen gastronomischen Betrieb. Seit den 1980er Jahren setzen die Eigentümer die Anlage schrittweise instand. Akute Schäden am Haupthaus durch eine undichte Schieferdeckung und eine marode Dachentwässerung wurden bereits 2016 beseitigt.