Wenig Zukunft für ehemalige Malzfabrik Gößnitz

Malzfabrik Gößnitz. Foto: rottenplaces Archivfoto

Gößnitz (aw). Sie thront am Berg an der Pleiße und ist weithin sichtbar, die ehemalige Malzfabrik in Gößnitz (Landkreis Altenburger Land) - 1889 von Viktor Grimm gegründet. Seit vielen Jahren verrottet die Substanz, der Verfall schreitet unaufhaltsam voran. Der Eigentümer überlässt sein Objekt konsequent dem Schicksal. Ende 2013 hatte das Landratsamt Altenburger Land versucht eine Abrissverfügung durchzusetzen - vergeblich. Vor einigen Jahren hatte ein Investor aus München die Industrieruine gekauft, wollte diese zu einem Studentenwohnheim umbauen. 2001 folgten Gespräche zwischen Stadt und Eigentümer, die fruchtlos verliefen. Nach jahrelangem Leerstand verkaufte letzterer die alte Malzfabrik, brachte diese in Berlin zur Auktion.

Der neue Eigentümer trat an die Stadt heran und bat um Hilfe bei der Vermarktung des Geländes. Auch hier tat sich nicht viel. 2007 erreichte die Stadt die Aufnahme in die Landesinitiative "Genial zentral", mit dem Ziel, die Flächen berünen zu wollen. Voraussetzung dafür wäre ein Abbruch der Gebäude gewesen. Da die Stadt aber kein EIgentümer ist, scheiterten diese Pläne 2014. Die Stadt begründet dies mit der übertriebenen Verkaufssumme für das Objekt seitens des Eigentümers. Dieser wollte mehr Geld haben, als er bei der Auktion gezahlt hatte. Der Stadt fehlt Geld und somit gibt es keinen Abbruch. Dieser wird auf etwa 350.000 Euro geschätzt.

Seit 2015 ist die Stadt erneut bemüht, das Gelände zu erwerben und ihre Pläne doch noch umzusetzen. Dafür laufen erste Verhandlungen. Scheitern diese, so will man gemeinsam mit der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen versuchen, das Gelände zu erwerben. Die Kaufsumme der betreffenden Substanz schwankt zwischen 50.000 und 60.000 Euro. Aus diesem Grund möchte die Stadt nun ein Wertgutachten in Auftrag geben, da sie sich sicher ist, dass der Wert 0 Euro nicht übersteigen wird. Da die Gebäude nicht unter Denkmalschutz stehen, könnte die gesamte Gebäudesubstanz abgerissen werden. Für den Sud- und Siloturm - die beide zur Landmarke in Gößnitz geworden sind - besteht aufgrund des enormen Verfallsstadiums keine Chance auf Rettung.

Da das Gelände als Mischgebiet im Flächennutzungsplan ausgeschrieben ist, könnte man zum einen das Grünflächenkonzept umsetzen und zum anderen Kleinunternhemen dort ansiedeln. Eine Wohnbebauung ist aufgrund der Nähe zur Bahnlinie nicht angedacht.