Gelsenkirchen (aw). Seit vielen Jahren steht das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude der einstigen Zentralkokerei Alma leer und verfällt immer mehr. Niemand scheint sich um dieses 1927 vom Architekten Fritz Schupp errichtete Gebäude zu kümmern. Scheiben sind eingeschlagen, im Inneren bröckelt der Putz, Vandalen haben ganze Arbeit geleistet. Draußen sieht es nicht besser aus. Wildwuchs und Witterungseinflüsse haben der Substanz schwer zu schaffen gemacht. Ein letzter Zeuge am Gebäude thront noch immer: Eine Art "Ausguck", von dem früher die Werksbahnen beaufsichtigt wurden. Dabei ist das Gebäude nach Auskunft der Stadt durchaus zu retten und ein tragfähiges Konzept erwünscht.
Doch ein Konzept scheint es derzeit nicht zu geben. Bis zu seinem Tod 2008 betrieb der Eigentümer hier eine Heizölfirma. Das Land NRW erbte ein Jahr später das Ensemble und damit auch die Verantwortung. Diese liegt seitdem bei der Bezirksregierung Münster. Seit den 1980er-Jahren ist das Gebäude denkmalgeschützt. 2003 schrieb die Stadt Gelsenkirchen im Zusammenhang mit dem Stadtteilprogramm Südost in einem Bebauungsplan fest, mit dem Eigentümer eine Nutzung finden zu wollen. Beim Festschreiben ist es geblieben.
Die Stadt Gelsenkirchen möchte den Schwarzen Peter jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Man habe in der Vergangenheit mehrere Unternehmungen vollzogen, heißt es aus der Pressestelle. Zuerst musste das Erdreich nach dem Ölhandel aufgrund der starken Verschmutzung saniert werden. Aus diesem Grund richtete man zusätzlich eine technische Überwachung des Erdreichs ein. Dann musste ein Bildgänger auf dem Grundstück entschärft werden. Das Gebäude sei so gesichert, dass keine Teile herunterfallen können. Bald soll auch das Dach abgedichtet werden. In diesem Jahr möchte die Bezirksregierung das Gebäude dann zum Kauf anbieten.