Hude (aw). Von dem im 13. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik errichteten Klosters Hude (Landkreis Oldenburg) ist nur noch eine Ruine übrig. Täglich pilgern Touristen zur ehemaligen Zisterzienserabtei, die als Baudenkmal von nationaler kultureller Bedeutung gilt. Doch es sind vor allem Menschen mit dem Hang zu besonderen Freizeitaktivitäten, die den Klosterfreunden schon lange Sorgen machen. Fassadenkletterer, Pokémon-Jäger, Geocacher und Gruftis schaden nicht nur der Bausubstanz, sondern nach Angaben der Klosterfreunde auch der Würde der alten Mauern. Dies soll sich nun ändern. Eine Dokumentation der Klosterfreunde stieß jetzt auf großes Interesse in der Gemeinde, bei Ratsmitgliedern und anderen Akteuren.
In dieser Dokumentation wird ein Zaun rings um das Klostergelände gefordert, der nur noch einen Zugang über einen Anbau des Klostermuseums ermöglicht. Der Zaun soll nicht nur "Ungebetene" abhalten, er dient auch der Verkehrssicherungspflicht. Denn nach Berichten des Monumentendienstes des Landes Niedersachsen von 2014 haben sich auf den Bleiabdeckungen der Mauern Steine gelöst. Im März des nächsten Jahres soll es dazu eine neue Bestandsaufnahme geben. Für entsprechende Maßnahmen zur Restaurierung fordern die Klosterfreunde finanzielle Verbindlichkeiten vom Land Niedersachsen und vom Landkreis. Weil die Ruine andauernde Pflege benötigt, müsse auch im Haushalt der Gemeinde vorausschauend Geld eingeplant werden.
Zu den weiteren Vorschlägen der Klosterfreunde Hude gehören unter anderem behindertengerechte Toiletten, die Instandsetzung des Wasserrads und die Errichtung eines kleinen Gartens für Hochzeitsgesellschaften der Mühle. Weiter sollen Stolpersteine beseitigt werden und Mülleimer sowie Pfosten in einheitlicher grüner Farbe für einen besseren Gesamteindruck sorgen. Die Eigentümerin des Geländes kann sich einen "Kloster-Manager" vorstellen, der sich auf 450-Euro-Basis um die Anlage kümmert.