Im kommenden Jahr feiert das seit 2004 geschlossene Stadtbad Leipzig sein 100-jähriges Jubiläum. Von einer Rettung oder gar Wiedereröffnung ist das Bad jedoch weit entfernt. Während die Stadt weiter in Verhandlungen mit einem potenziellen, westfälischen Investor ist, veranstaltet die Förderstiftung weiterhin Events im Gebäude. Doch die Uhr tickt, die Zeit läuft. In 2014 erteilte der Leipziger Stadtrat de Wirtschaftsbürgermeister die Erlaubnis, die Immobilie zu einem Mindestpreis von 500.000 Euro zu verkaufen. Einzige Voraussetzung: Das Stadtbad darf künftig nur Bad- oder badähnlich genutzt werden.
Seit der Schließung 2004 wurde in die Immobilie zwar viel Geld investiert, doch die Substanz bröckelt weiter. Notwendige Instandhaltungen und eine Dachsanierung in Millionenhöhe haben den Verfall zumindest verlangsamt. Auch das Nebengebäude des Stadtbads steht leer, seit die Stadtwerke aus diesem ausgezogen sind. Experten sehen eine Sanierung des Stadtbades in Kombination mit dem Nebengebäude als wesentlich lukrativer. Die Stadt jedoch möchte davon zurzeit nichts wissen. Auch eine eigenständige Sanierung des Bades ist derzeit nicht geplant. Denn diese würde laut eines vor zwei Jahren erstellten Gutachtens etwa 25 Millionen Euro kosten. Bis ein spruchreifer Käufer gefunden ist, wird die Stadt also erst mal nur die Förderstiftung weiter unterstützen. (aw)
