Horn TG (aw). In der Gemeinde Horn im Bezirk Arbon des Schweizer Kantons Thurgau (TG) wurden am Dienstagnachmittag die beiden 40 Meter hohen Kamine auf dem ehemaligen Raduner-Areal gesprengt. Pünktlich um 16 Uhr zündeten 46 Sprengladungen mit insgesamt 5,5 Kilogramm Sprengstoff. Man hatte sich aus Sicherheits- und Umweltgründen zum Abbruch des Areals und der Sprengung der beiden Kamine entschieden.
Im August dieses Jahres kam es auf dem Gelände zu einem Großbrand, bei dem ein Großteil der Hallen nahezu komplett zerstört wurde. Zwei Tage kämpften über 200 Feuerwehrleute gegen die Flammen und wurden dabei von Armeehelikoptern unterstützt, die Wasser abwarfen. Ein technischer Defekt konnte ausgeschlossen werden, es wird wegen Brandstiftung ermittelt. Eine Festnahme diesbezüglich gab es bereits.
Von 1905 bis 1989 wurden in dem Industriekomplex von der Firma Raduner Textilien produziert. Zu Glanzzeiten arbeiteten hier bis zu 500 Menschen. Der Kanton Thurgau verfügte nach der Schließung eine Sanierung - das war 2006. Bis 2014 wehrte sich Raduner erfolglos bis vor das Bundesgericht. Dann meldete das Unternehmen Konkurs an. Heutiger Eigentümer ist zu drei Vierteln das Recyclingunternehmen Eberhard Bau AG
Video von der Sprengung