Die Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 in Potsdam erinnert an die politische Verfolgung in beiden deutschen Diktaturen. Das im Volksmund „Lindenhotel“ genannte Haus diente in der Zeit des Nationalsozialismus als Untersuchungsgefängnis für politische Häftlinge und wurde nach dem Krieg durch den russischen Geheimdienst KGB und später die Stasi in gleicher Funktion übernommen. Nach der Wende wurde es zum Haus der Demokratie und ab 2007 als Gedenkstätte genutzt.
1989 wurde das Untersuchungsgefängnis nach der Wende aufgelöst und die politischen Häftlinge freigelassen. Das Haus wurde als „Haus der Demokratie“ genutzt. In diesem Haus erhielten die neu entstandenen politischen Gruppen wie das Neue Forum oder der Demokratische Aufbruch Räume für ihre politische Arbeit zugewiesen. 1995 wurde der Gebäudekomplex aufgrund einer Entscheidung der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung zur Mahn- und Gedenkstätte erklärt. Die Verwaltung dieser Gedenkstätte obliegt dem Potsdam Museum. Die Gedenkstätte ist für das Publikum dienstags bis samstags geöffnet. Gezeigt werden Gefängniszellen in der Ausstattung der jeweiligen Zeiten, die Lebensbedingungen der Häftlinge und die Schicksale einzelner Opfer. Im April 2011 wird der Gedenkstättenbereich um die Dauerausstellung „Flucht in den Westen“ erweitert. Es wird über die unterschiedlichen Wege informiert, auf denen DDR-Bürger ihr Land verlassen wollten.
Auf dem Gefängnishof befindet sich die Skulptur Das Opfer. Das Bronzekunstwerk wurde 1995 von Wieland Förster geschaffen und ist den Opfern der Gewalt gewidmet.
Gedenkstätte Lindenstraße 54/55
Lindenstraße 54, 14467 Potsdam
www.foerdergemeinschaft-lindenstrasse.de