Der Waldfriedhof Halbe befindet sich in der Gemeinde Halbe im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg und ist eine der größten Kriegsgräberstätten Deutschlands. Dort ruhen über 28.000 Opfer des Zweiten Weltkrieges, überwiegend im Kessel von Halbe Gefallene, aber auch hingerichtete Deserteure der Wehrmacht, Zwangsarbeiter und zwischen 1945 und 1947 Verstorbene aus dem sowjetischen Speziallager Ketschendorf.
Die politische Vereinnahmung der Toten von Halbe für ein Heldengedenken oder eine pauschalierte Täterinterpretation steht dem Gedanken Ernst Teichmanns entgegen: „Es waren keine Helden, es waren Männer, die nach Hause wollten“. Um in Halbe diesem Gedanken von Pfarrer Ernst Teichmann entsprechende Bildungsarbeit und Dokumentation dauerhaft zu gewährleisten, beschloss der Bundesvorstand des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dass die mittlerweile geschlossene „Denkwerkstatt Halbe“ als „Bildungsstätte Halbe“ weiterzuführen sei. Die neue Bildungs- und Begegnungsstätte des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist von Landtagspräsident Gunter Fritsch und Volksbundpräsident Reinhard Führer am 26. Juni 2013 ihrer Bestimmung übergeben worden. 1,2 Millionen Euro wurden von verschiedenen Partnern in der „Alten Schule“ in Halbe während der dreijährigen Bauzeit investiert. Rund ein Drittel der Baukosten wurden dabei vom Volksbund aufgebracht.
In enger Kooperation mit dem Land Brandenburg, dem Landkreis Dahme-Spreewald, dem Amt Schenkenländchen sowie der Gemeinde Halbe hat der Volksbund die Grundlage für die Umsetzung dieses Projektes und die baulichen, finanziellen, personellen und inhaltlichen Voraussetzungen für dessen Verwirklichung geschaffen. In unmittelbarer Nähe des Waldfriedhofs Halbe wird nun jüngeren Generationen nachdrücklich die schrecklichen Ereignisse im April 1945 vermittelt. Dazu wurde vom Volksbund ein Historiker eingestellt. Er wird in Halbe weiter zum Thema forschen und eine Ausstellung aufbauen. Der Brandenburger Umbettungsdienst des Volksbundes hat jetzt auch hier seinen Standort. Noch immer werden jedes Jahr über 300 Gefallene in Brandenburg geborgen, häufig mit Hilfe der Deutschen Dienststelle (WASt) in Berlin identifiziert und auf einer Kriegsgräberstätte im Land eingebettet
Zentral-Waldfriedhof Halbe
Am Friedhof 1, 15757 Halbe
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