Gommern (aw). Wenn es nach Olav Fabricius vom Kleinbahnverein Magdeburgerforth geht, dann würde die seit über 40 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz in der Einheitsgemeinde Gommern (Landkreis Jerichower Land) stehende Dampflok mit der Nummer 994301 wieder auf der Schiene zu sehen sein. Das technische Denkmal hat über die Jahre mit Rost zu kämpfen, der der Substanz arg zusetzt. Laut Fabricius wurde der Wassertank seit Jahrzehnten nicht mehr entlüftet, das Kondenswasser lässt selbigen von innen verrotten. Dies macht sich besonders am Entwässerungsrohr der Rauchkammer bemerkbar.
Seinen Traum, die alte Dame und letzte ihrer Art wieder auf die Schiene zu bringen, möchte Fabricius bis 2020 realisieren, da wäre die Lok 100 Jahre alt. Die letzten beiden Anstriche hat das Kleinbahnvereinsmitglied selbst ausgeführt. Um seinen Traum anzuschieben, hat er einen offenen Brief geschrieben und seine Visionen der Öffentlichkeit mitgeteilt. Die Kosten für das Projekt würden sich in einem sechsstelligen Bereich bewegen. Dafür möchte Fabricius einen Fördertopf speziell für Industriedenkmäler anzapfen. Ein Großteil müsse jedoch aus Spenden und mit eingener Arbeitskraft eingebracht werden.
Die Gommeraner reagieren mit gemischten Gefühlen auf die Idee von Fabricius. Eine befürworten selbige, andere möchten die Lok auf dem Bahnhofsvorplatz belassen - als statisches Denkmal. So sieht dies auch Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos). Laut dem Stadtoberhaupt stehe die Lok bereits 40 Jahre dort, sei stadtprägend und dies soll auch so bleiben. Das Schreiben von Fabricius hat man mit einer eigenen Stellungnahme an die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates weitergeleitet. Dass sich jemand dort der Idee des Dampflokliebhabers annimmt und diese unterstützt, gilt als unwahrscheinlich.