Gießen (dsd/aw). Zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung der letztes Jahr wiedereröffneten Basilika auf dem Schiffenberg in Gießen ist jetzt vor Ort eine Bronzetafel an Stadträtin Astrid Eibelshäuser mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ übergeben worden. Dadurch bleibt auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Anwesend ist auch Oliver Pohland von Lotto Hessen. Die DSD unterstützte 2012 die Altdeutsche Deckung des Daches dank der Lotterie GlücksSpirale von Lotto mit 50.000 Euro.
Die Besiedlung Gießens begann mit dem Bau der Wasserburg des Wilhelm von Gleiberg 1152. Eine erste urkundliche Nennung, bei der auch das Stift Schiffenberg erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1197. Das Augustinerchorherrenstift wurde 200 Jahre später aufgehoben und der Besitz dem Deutschen Orden übereignet. 1809 wurde der Schiffenberg großherzoglich hessische Domäne. Die Innenausstattung wurde verkauft, die Stiftsbauten zunächst landwirtschaftlich, ab 1837 auch gastronomisch genutzt. Heute führt dort die Stadt Konzerte und kulturelle Veranstaltungen durch.
Bei einer bauhistorischen und restauratorischen Befunduntersuchung wurde festgestellt, dass weite Teile der Dachkonstruktion, des Mauerwerks und die wettergeschützten Teile des Putzes aus der jeweiligen Erbauungszeit stammen. Der Baukörper der Stiftskirche geht auf das hochmittelalterliche Chorherrenstift zurück. Im Osten sind heute der querrechteckige Chorabschluss, die Vierung mit Vierungsturm und zwei quadratische Querschiffarme erhalten. Sie besaßen ursprünglich je eine halbrunde Apsis, deren vermauerte Bogenöffnungen noch erkennbar sind. Die Wände des basilikalen Langhauses öffnen sich zu den Seitenschiffen in je sieben Rundbögen auf quadratischen Pfeilern.
Die Obergaden des Mittelschiffs beleuchten sieben Rundbogenfenster. Das nördliche Seitenschiff ist erhalten, die Südwand des südlichen Seitenschiffs ist abgängig. Der Westchor besteht aus einer halbrunden Apsis mit zwei flankierenden Rundtürmen, deren Stümpfe noch vorhanden sind. Da die aus Holz gezimmerten Gewölbe in den Querschiffarmen und im östlichen Chorjoch nicht mehr da sind, steht der Blick in die Dachstühle frei. Das Mittelschiff und das nördliche Seitenschiff sind jedoch flach gedeckt.